7.10. Taktgeber/Impulsgeneratoren und Prüfschaltungen history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 23.03.08 20:39:31
Digitalelektronik tut alles - außer dem Wünschenswerten ;-)
Mit dem Computer hat diese Aussage scheinbar eine gewisse Berechtigung bekommen, ist und bleibt jedoch grundsätzlich falsch - denn: das Problem sitzt immer vor dem Computer ;-)
In der der gesteuerten Elektronik ist eine möglichst präzise Zeitquelle das "A" und das "O" - das haben wir mit dem Jahreswechsel von 2005 auf 2006 gerade wieder zu spüren bekommen: hier wurden die realen Erdschwankungen zur theoretisch berechneten Zeit wieder ausgeglichen (die erde wird langsamer in ihrer Drehzahl - das hat "irgendwann" weiter reichende Konsequenzen, für welche sich derzeit lediglich die Astronomen und 'ne handvoll hinreichend Gebildete interessieren ;-)

  1. Freihandimpulsgeber (prellfreier Schalter)
  2. Variabler Taktgenerator
  3. Multivibrator mit Tastverhältnis 1:1
  4. Monostabile Kippschaltung (Monoflop)
  5. Komplettes Prüfstiftbesteck - Übung 3 und Projektaufgabe für Klasse 12 ;-)
  6. Ganz feine TTL-Prüfer ;-)
  7. Spezielle Basis-Schaltungen für die Digitalelektronik
  8. Spezielle Zeitgeberschaltkreise

die Elektronikseiten

Taktgeber-Logo

inhaltlich auf korrektem Stand - evtl. partiell unvollständig ;-)

Wissen für Fortgeschrittene der Informatik

relativ stabile sowie präzise Schwingungen erreicht man mit Schwingquarzen


1. Handbetätigter Impulsgeber für genau ein Signal pro Eingangswechsel (Prellfreier Schalter) history menue scroll up
Wer immer schon einmal eine digitale Zählschaltung in Betrieb nehmen wollte, hat sich eventuell über das Mißverhältnis von Ein- und Ausgabe gewundert. Einmal geschalten wurden ausgangsseitig -zig Impulse registriert (womit man logischerweise nicht gerechnet hätte). An dieser Stelle tragen aber die Gesetze der Physik sowie der Fähigkeit digitaler Baulemente, extrem schnell reagieren zu können - wir liegen im Nanosekunden-Bereich, in welchen Gates umgeschalten werden.
Prellen, was ist das überhaupt?

Taktgeneratorbaustein mit CMOS-Bauelementen (hochohmig)

 

... das ganze mit TTL-Logik realisiert benötigt für R1 und R2 nur Widerstände von ca. 560 Ohm


2. Äußerst flexibler Taktgenerator mit einfacher Beschaltung und einfachen Bauelementen history menue scroll up
Das isser: der Taktgenerator für so zwischendurch für die natürlich in seiner Frequenz nicht überdimensionierten Frequenz ;-) - wobei gilt: 25 MHz Maximalfrequenz sind für amateurhafte Mittel - sprich: das "low cost"-Portemonaie immer noch 'ne gigantische Zahl - da kommen wir typischerweise nich' hin (deswegen sind wir ja Amateure).

Taktgeneratorbaustein mit 7400

Frequenz Widerstand

R

Ohm'sches Element

Kondensator

C

Kapazität

1 MHz 500 Ohm 1 nF
2,5 MHz 200 Ohm 1 nF
100 Hz 100 Ohm 47 µF
1 Hz 10,6 kOhm 47 µF
f=1/(2RC)
R zwischen 300 Ohm und 1,5 Kilo-Ohm (beeinflusst das Tastverhältnis)
Ein D210 ist das «Herzstück» eines Taktgebers, dessen Tastverhältnis zwar in der Grundschaltung nicht symmetrisch 1:1 beträgt, dar, dafür aber in der Frequenz über einen großen Bereich hinweg variiert werden kann, nämlich von weniger als 1 Hz bis zu einigen hundert Kilohertz.
Dabei gilt etwa f =1/(2 RC). R darf zwischen 300 Ohm und etwa 1,5 kOhm liegen. Er beeinflusst mit seinem Wert das Tastverhältnis.
Außerdem lässt sich der Taktgeber beliebig starten oder stoppen. Soll der Generator von der zu speisenden Schaltung völlig unabhängig werden, so muss man allerdings auf einen D 200 übergehen, also ein «Puffergatter» zwischenschalten. Der Baustein wurde so gestaltet dass sowohl intern auf ein etwa 1:4 variable Frequenz eingestellt als auch durch externes Beschalten mit Kapazitäten unterschiedlicher Werte großer Frequenzbereich ausgewählt werden kann. Eine Zusatzkombination vor Diode und Potentiometer, würde die Einstellung, eines Testverhältnisses von 1:1 gestatten, wenn das erforderlich ist . 
Eine interessante Variante dieses Taktgebers (vor allem, wenn er im Tonfrequenzbereich arbeitet) besteht in der Schaltung nach Bild Der um den im C-Zweig liegenden Widerstand erweiterte Generator erlaubt es, am bezeichneten Punkt gegen Masse (!) mit externen Widerständen eine Frequenzvariation von mehr eis zwei Oktaven zu erreichen. Das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für automatische Melodiegeneratoren und ähnliche Anwendungen; die z. B. von Schieberegister angesteuert werden.

3. 1:1-tastende Multivibratorschaltung history menue scroll up
Dahinter versteckt sich nicht weiter, als eine "amateuerhaft" hinreichend präzise Impulsquelle für Synchronsignale, welche irgendwo benötigt werden. Für Amateure wirklich hinreichend geeignet nur aus dem Grunde, da die Meßzeiten eigentlich nicht relevant sind und nur selten die Tagesgrenze überschreiten - wobei natürlich genau hier die Industrie mit ihren Standards sowie präzise definierten Zeitintervallen ansetzt.

Taktgeneratorbaustein mit 7400 im Tastverhältnis 1:1 durch zusätzliche Entladediode


4. Monostabile Kippschaltung - Monoflop history menue scroll up
 

Monoflop mit 7420 mit extern veränderbarer Verzögerungszeit

Monostabile Kippschaltungen Monoflop) werden Z. B. zur . Verbreiterung schmaler Impulse benutzt: Im Ruhezustand führt die Schaltung nach Bild oben H-Potential. Ein schmaler Eingangsimpuls, der den Eingang wenigstens etwa 50 ns lang auf L-Potential legt, lässt das Monoflop kippen. Am Ausgang erscheint ein um die Haltezeit von etwa 0,8 RC verbreiterter L-Impuls. 

Randbedingungen:

Der Eingangsimpuls muss schmaler als der Ausgangsimpuls sein, und die nächste Ansteuerung kann, erst nach einer Erholzeit von mindestens 3 mal RC geschehen.
R darf zwischen 100 Ohm und etwa 700 Ohm liegen. Für C zwischen 1 nF und 100 µF ergeben sich Verzögerungszeiten von etwa 0,1 µs bis 50 ms. Die Verzögerungszeit lässt sich bei Bedarf über herausgeführte Anschlüsse zum Kondensator C durch eine externe Kapazität erhöhen.


5. Komplettes Prüfbesteck history menue scroll up
Für die Überprüfung der Funktionsfähigkeit von TTL-Schaltkreisen, bei Experimentierbrettaufbauten oder in defekten, mit TTL-Schaltkreisen bestückten Geräten sind die im folgenden beschriebenen Schaltungen gut geeignet. Bei digitalen Schaltkreisen ist die Ausmessung der Parameter nicht unbedingt nötig. Es genügen einfache Prüfgeräte. Die optische Kontrolle über LED ermöglicht eine einfache Handhabung.
Die Schaltungen können in einem kompletten Gerät mit einer Experimentierplatte gekoppelt werden. Für alle Prüfstifte ist je eine Leiterplatte entworfen und erprobt worden, die in die Hülle eines ausgeschriebenen Faserstiftes gesteckt werden kann. Dadurch ergibt sich ein optisch ansprechendes und sehr handliches Prüfgerät. Die Stromzufuhr wird über ein Kabel vom zu überprüfenden Gerät vorgenommen. Zur Vermeidung von Verpolung und damit Zerstörung des Prüfstiftes ist eine Verpolschutzdiode in jedem Stift vorgesehen. Im Jahre 2006 des Herrn würde ich zusätzlich noch dazu tendieren, eine eigene Spannungsbegrenzung mit einem meiner Lieblingsbauelemente einzubringen: einem MAA7805 - besser mit Leistungsklasse - ergo: Kühlfläche - jedoch Achtung!: dieser bewirkt einen Spannungsabfall von 1,5 Volt für die Eigenversorgung (übrigens wird die Differenz aus der Eingangsspannung mal dem fließenden Strom in Wärmeleistung umgesetzt - da heißt es dann schnall: "... aua!!!"), die Speisespannung muss also über 7,5 Volt liegen, um sicher zu arbeiten - und das trifft dann auch für die Testschaltung gezwungener Maßen zu :-(
Der hintere Teil der Leiterplattenvorlage wurde für eine Steckvorrichtung der Anschlusskabel vorgesehen.

 

Maßskizze für das Leiterplattenlayout

TTL-Pegelprüfer
TTL-HF-Tester
Taktgeber

6. Prüfwerkzeug der Mittel- bis Edelklasse für komplexe TTL- und/oder CMOS-Schaltungen history menue scroll up
Prüfschaltungen nach Jakubaschk's Schaltkreisbastelbuch - alt, aber bewährt!!! Wer das noch kennt und besitzt, hat auch 'ne kleine Schatzkiste in die Zukunft. Klar gibt's heute besseres und vor allem schnelleres (was ja auch notwendig ist!), aber hier kann man die Bits noch "durchpurzeln" sehen ;-)
Anmerkung in eigener Sache: jede Schaltung für sich ist, wenn man sie noch dazu kapiert hat, ein Leckerlie ;-)

Schaltplan der Prüfspitze

Details zur Funktion

Schaltplan der Prüfspitze mit Akustiknachweis

Schaltplan der Prüfspitze mit Impuslfalle

Spiketester mit Impuls-Richtungslogik

Schaltplan des Prüfsignalgebers

Schaltplan der Prüfspitze mit Akustiknachweis

Schaltplan der Prüfspitze mit Impuslfalle

Schaltplan der Prüfspitze mit Impuslfalle

Schaltplan der Verstärkereinheit für mehr als eine Leuchtdiode

Gesamtdoku
  • Die Schaltung befindet sich seit mehr als 20 Jahren im Einsatz und könnte nur noch durch eine Frequenzzählerbaugruppe ergänzt werden ;-)
  • Die Bemessung der Bauelemente sollte sehr genau eingehalten werden um Toleranzen in der Anzeige und damit in der Auswertung zu vermeiden
Dokumentation

Schaltplan der Prüfspitze

Signalverhalten  der Prüfspitze

Dokumentation

Schaltplan der Prüfspitze

Dokumentation

Schaltplan der Prüfspitze

 
 


 


7. Spezielle Basis-Schaltungen der Digitalelektronik history menue scroll up

Grundschaltung zur Frequenzverdopplung

Impulsverdopplung

Eine Schaltung, die eine Impulsverdopplung für eine feste oder nur in geringen Grenzen variable Frequenz ermöglicht, zeigt Bild 4.40a. Ähnliche Aufbauten für beliebig variierbare Frequenzen lassen sich leider mit TTL-Schaltungen und für den Amateur vertretbarem Aufwand nicht realisieren. Die Schaltung besteht aus einem Trigger (Bild 4.2) und einem Monoflop (Bild 4.5). Sie benötigt außer dem bei E anzulegenden Eingangssignal noch dessen Negation. Da gewisse Mindestforderungen an die Impulsflankensteilheit gestellt sind, wurde eingangsseitig der Trigger mit den Gattern D1, D2 vorgesehen, der bei y1 ein einwandfreies Rechtecksignal mit der Eingangsfrequenz, bei y2 dessen Negation liefert (Bild 4.4bb). Es steht damit sowohl beim LH-Übergang als auch beim HL-Übergang der Eingangsspannung E je eine HL-Flanke (bei V2 oder V1,) zur Verfügung. Beide werden über die Dioden V1, V2 zusammengeführt, nachdem die Y-Signale über Kondensatoren differenziert wurden. Bei y3 treten daher negative Impulsspitzen mit der doppelten Eingangsfrequenz auf. Sie lösen den Monoflop (D3, D4, Cl, R1) aus. Dessen Zeitkonstante wird mit R1, C1 (siehe auch Angaben in Bild 4.5) so festgelegt, dass ta der halben Eingangsimpulslänge te entspricht. Wie das Diagramm zeigt, liegt am Ausgang A eine Rechteckspannung mit der doppelten Frequenz der Eingangsspannung. Ändert sich die Eingangsfrequenz, so führt das (weil ta konstant bleibt) zunächst zu einer Änderung des Impulstastverhältnisses bei A. Für nachfolgende TTL-Schaltungen ist das ohne Bedeutung, wenn dort z. B. nur der HL-Übergang des Ausgangssignals von A ausgenutzt wird. Hiervon abgesehen bleibt die Verdopplerfunktion also- noch erhalten. Sie versagt erst, wenn te in die Nähe des für ta festgelegten Wertes kommt. Praktisch verkürzt sich dabei die Erholzeit des Monoflop und über deren Einfluss auch ta, so dass bei sorgfältigem Abgleich von ta der mögliche Bereich der Eingangsfrequenzschwankungen bei etwa 0,4...1,5 - te liegt. Weitere Einzelheiten zu diesem Verfahren siehe [491.

Der Miller-Integrator

 

Der Miller-Integrator

Für größere Verzögerungszeiten, zum Unterdrücken kurzzeitiger Spannungssprünge u. ä. eignet sich gut der mit einem  'ITL-Grundguter  realisierbare Miller-Integrator. Er ist die funktionelle Parallele zur gleichnamigen Schaltung mit Einzeltransistoren. Bild 4.41a zeigt die Prinzipschaltung, Bild 4.41b die zugehörigen Impulsverläufe. . Zum Verständnis der Wirkungsweise sei an die innere Schaltung des TTL-Grundgatters erinnert (Bild 1.2a). Der Mindestwert für R1 beträgt 6,8 kΩ da er auf die Zeitkonstante des Integrators kaum Einfluss hat (dazu vgl. [351), wird man ihn jedoch auch nicht wesentlich höher festlegen. Wegen des großen Wertes von R 1 »liest« der dort angeschlossene Gattereingang H, denn der über R 1 mögliche Strom reicht nicht mehr zum Öffnen des Transistors V1 im Gatter (Bild 1.2a) aus. A ist also L. Sobald man E an L legt, geht Ausgang A sofort nach H, weil der an R l liegende Gattereingang wirkungslos ist, wenn E = L ist. Von A wird Cl über Rl auf etwa +3,5V aufgeladen. Über R1 steht danach keine Spannung mehr, weil der Emitterstrom des Transistors V1 im Gatter jetzt vollständig über E abfließt und die weiteren Emitter (hier der an Rl liegende) damit stromlos sind. Sobald die Eingangsspannung Ue nach H wechselt (Bild 4.41b, wäre Ua bestrebt, nach L zu »gehen«. Tatsächlich tritt an A jedoch erst einmal eine kleine, für die praktische Verwendung uninteressante Spannungsspitze über H-Pegel (+5V) auf. Sie kommt dadurch zustande, dass (wegen E = H) nunmehr der zweite Emitter des Gattereingangstransistors wieder über R 1 einen geringen Stromfluss und damit positiven Spannungsabfall, (=1,5 V) bewirkt. Danach sinkt die Spannung an A ab. Über Cl wird dies als negativer werdendes Potential an R 1 wirksam. Diese Gegenkopplung über Cl hindert damit den Gatterausgang :an schnellem Pegelwechsel, denn der Eingang des Gatters wird der Ausgangsspannung nachgeführt. Der dabei aus dem Gattereingang fließende Strom entlädt C, womit die Spannung am Punkt C1, R1 allmählich positiver wird, was Ua wiederum verkleinert usw. Der Vorgang ist abgeschlossen, wenn U„ den L-Pegel erreicht hat. Über C1 ist dann kein weiterer Stromfluss mehr möglich; und wegen des hohen Wertes von R l liest der Gattereingang wieder H. Legt man E erneut auf L, so geht A sofort nach H, weil für diesen Vorgang der mit Cl verbundene Eingang wie erläutert unwirksam ist. Der Miller-Integrator verzögert also, wie das Diagramm zeigt, nur die LH-Flanke der Eingangsspannung! Auf den Verzögerungsablauf hat R 1 kaum Einfluss. Die Verzögerungszeit t,, ergibt sich nur aus Gattereingangsstrom (der typisch 1 mA und somit eine von der IS fest vorgegebene Größe ist) und C1-Wert. Dagegen hat R 1 im Moment des HL-Wechsels der Ue einen Einfluss auf die Wiederbereitschaftszeit des Integrators, da Cl in dieser Periode über Rl geladen wird. Deshalb ist es günstig, R 1 nicht größer als 10k(Z festzulegen. Die verflachte HL-Flanke von Ua hat einen fast linearen Verlauf. Weitere Diagramme für andere Punkte der Schaltung sind in [351 zu finden. Als Verzögerungszeit t„ ist die Zeit defiliert, die bis zum Erreichen des Umschaltspannungswertes nachfolgender TTL-Gatter (typisch = + 1,4 V, Bild 2.2) vergeht. Der Zusammenhang zwischen tv und Cl ist linear. Aus den in Bild 4.31 dafür angegebenen Werten kann man daher unmittelbar auf den C-Wert für andere Verzögerungszeiten umrechnen. Selbsterregung im integrierenden - Gatter (Bild 2.3) wird bei dieser Betriebsweise durch Cl zuverlässig unterbunden, die »schleichende« U.7Änderung kann aber derartige Effekte in nachfolgenden Gattern auslösen, so dass dem Miller-Integrator ein Trigger nachzuschalten ist. Da der Integrator nur eine Eingangsspannungsflanke verzögert, kombiniert man vorteilhaft 2 derartige Stufen mit einem Trigger, die insgesamt dafür benötigten 4 Gatter sind in einer IS D 100 enthalten. Bild 4.42 zeigt diese Erweiterung. Die Gatter D1 und D2 bilden je einen Miller-Integrator, zur Impulsformung ist der Trigger D3, D4 (Bild 4.1) nachgesetzt. Bild 4.42b verdeutlicht die Funktion. Die Verläufe an den Punkten Yl und Y2 entsprechen den in Bild 4.41b dargestellten, wobei Ua des ersten Integrators zugleich Ue des zweiten ist. Die an Y2 entstehende flache Flanke wird durch den Trigger geformt, so dass bei A wieder ein einwandfreies Rechtecksignal vorliegt. Die Verzögerungszeiten der Ausgangsspannung an A gegenüber der entsprechenden Eingangsflanke an E lassen sich mit C1 (für t,,1) und C2 (für tue) getrennt und bei Bedarf unterschiedlich festlegen. Interessant ist das Verhalten dieser Schaltung, wenn Eingangsimpulse auftreten, deren Dauer kürzer als t,,1 bzw. 42 sind. In diesem Fall wird bei einem der Integratoren die Umschaltschwelle 1,4V nicht erreicht, und das nachfolgende Gatter reagiert nicht. Eingangsimpulse, deren Dauer kürzer als t„1 oder 42 sind, werden daher am Ausgang unterdrückt. Deshalb eignet sich diese Schaltung auch vorzüglich zum Beseitigen kurzer Störimpulse auf Eingangs- oder Verbindungsleitungen, die sonst die häufigste Ursache von Fehlschaltungen bei Monoflop oder FF-Kippstufen sind. Insbesondere ist dieses Verfahren daher zur Realisierung von Monoflop (Zeitschaltern) mit störfestem Eingang zu empfehlen. In diesem Sonderfall benötigt man den Trigger nicht, denn der Monoflop übernimmt diese Funktion selbst mit. Bild 4.43 zeigt die Gesamtschaltung eines solchen Monoflop mit störsicherem Miller-Integratoreingang. Einzelheiten zu ihrer Funktion sind [351 zu entnehmen. Der Ausgang des Monoflop führt im Ruhezustand H- und der Eingang E L-Pegel. Die Haltezeit tH des Monoflop kann nach der angegebenen Näherungsgleichung festgelegt werden. Mit handelsüblichen Werten für C3 und R3= 250kΩ sind Zeiten bis etwa 6 Minuten - sicher zu beherrschen. R3 sollte einstellbar sein (in Bild 4.43 nicht gezeichnet); er darf im Bereich 10 ...250 kΩ variieren. Mit ihm lässt sich tH in weiten Grenzen einstellen. Die minimal vorkommende Haltezeit tH muss erheblich größer als die für die Integratoren mit Cl und C2 (wobei Cl = (72 gesetzt ist) festgelegte Verzögerungszeit t„Z sein. Nachdem der Mindestwert für tH festgelegt ist, wird man t, entsprechend niedriger wählen und danach Cl, C2 bemessen (ebenso wie bei Bild 4.41 und Bild 4.42 ergeben sich etwa 10 p,s je nF Kapazität). »Gestartet« wird der Monoflop mit H-Pegel am Eingang E, wobei nach dem zuvor Gesagten selbstverständlich die Dauer tE des Startsignals größer als tt,Z sein muss. Auf tH hat die Dauer von tE keinen Einfluss. Demzufolge ist t, einerseits niedrig anzusetzen, zum anderen ergibt ein geringerer Wert von t, natürlich auch kräftige Schaltschütze ansteuerbar, deren Betriebsspannung + U%, und Betriebsstrom im Rahmen der Grenzdaten von V4 frei zu wählen sind. Für den Zeitschalter nach Bild 4.44 sollten bei derartigen Anwendungen C1= C2 = 5 µF und C3 (eventuell mit Stufensghalter umschaltbar) = 50...1000 wF sein. Für R3 kann man ein 250-kü-Potentiometer mit' in Serie gelegtem Festwiderstand von lOkü verwenden. Mit dieser Dimensionierung ist es möglich, den Zeitbereich zwischen etwa 1 Sekunde und etwa 6 Minuten zu überstreichen.

Frequenzverdopplerschaltung

Frequenzverdoppler

Das Prinzip eines Frequenzverdopplers wurde bei Bild 4.40 (Abschnitt 4.1.8.) schon erläutert. Ergänzend dazu zeigt Bild 4.115 zwei weitere, nur gering unterschiedliche Varianten. Das Impulstastverhältnis bei fa ist annähernd 1:1. Rl kann zweckmäßig auch oszillografisch auf  Tastverhältnis 1:1 (Mäanderschwingung) bei fe mit der für fa entsprechend vorgegebenen Eingangsfrequenz abgeglichen werden. Alles übrige ist der Erläuterung bei Bild 4.40 zu entnehmen. Auch die Schaltung nach Bild 4.114 eignet sich bedingt zur Frequenzverdopplung. In [38] ist ebenfalls eine Frequenzverdopplerschaltung nach ähnlichem Prinzip wie Bild 4.115 beschrieben, die aber in gewissen Grenzen eine variable Eingangsfrequenz gestattet.

 


8. Spezielle Zeitgeberschaltkreise E351D und E355D history menue scroll up
Der Einsatzbereich dieser beiden Typen beginnt vorwiegend dort, wo der B555D nicht mehr sinnvoll ohne nachfolgende Teiler betrieben werden kann. Da sich D355D und E355D im wesentlichen nur im Einsatztemperaturbereich unterscheiden, wird im folgenden stellvertretend nur der E355D genannt. Auf ihn beziehen sich alle mitgeteilten Schaltungen; sie sind mit Exemplaren realisiert worden, deren Fertigungszeitraum bis maximal 1982 reicht. Hinweise zum im Fachbereichsstandard gestatteten größeren Wertespielraum finden sich an den geeigneten Stellen dieses Abschnitts. Die Komplexität des E355D (Integrationsgrad 3) erklärt, dass bei einigen der im Gebrauchswert recht interessanten Schaltungen Empfehlungen zu Modifikationen bei möglichem abweichendem Verhalten neuerer Fertigungsserien gegeben werden.

a) E355D im Logiksymbol

Der Vorzugszeitbereich des E355D liegt zwischen Minuten und Stunden. Eine zusätzliche Expansion bis in den Zeitraum von mehr als einem Monat gestattet die Kombination mit einem E351D, der im entsprechenden Abschnitt behandelt wird. Vorausgesetzt werden muss dabei allerdings bezüglich der Stromversorgung störungsfreier Betrieb, da Informationen über Zwischenzustände nur mit höherem Aufwand abgeleitet werden können. Der E355D hat folgende Hauptmerkmale:

  • in 7 Funktionen programmierbarer Zeitschaltkreis

  • Zeitbereich von 0,1 s bis 10 min in der Hauptfrequenzlage

  • Erweiterung auf Zeiten bis zu 40 Tagen (Hauptfrequenzlage) durch Verknüpfen mit Teilerschaltkreis E351D

  • in weiten Temperatur- und Betriebsspannungsgrenzen stabile Frequenz des Oszillators und damit stabile Verzögerungszeit

  • durch I2L-Technologie, gemessen am Funktionsumfang, kleiner Energiebedarf (ICC max = 17 mA)

  • bei 5 V Betriebsspannung TTL-kompatibel

  • Open-collector-Ausgänge

  • einfache Außenbeschaltung (RC-Glied)

  • Frequenz-Feinstellmöglichkeit mit Potentiometer

  • Schaltausgang mit 50 mA belastbar, Sperrspannung bis 14,5 V



zur Hauptseite
© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost im Januar 1997

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehemn ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist

Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-)