4.6. Bipolartechnik - TTL |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 14.02.08 05:33:24 |
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1. Technisches Wirkprinzip und gemeinsame
technische Daten 2. Fertigungstechnologie 3. Einsatzbedingungen und Einsatzschaltungen 4. Konsequenzen für die Schaltungsrealisierung - offene Eingänge 5. Verwandte Themen 6. TTL-Bauelementeliste |
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Tafel unten zeigt in zeitlicher Reihenfolge die 8 verschiedenen TTL-Reihen mit Einführungsjahr und den typischen Kennwerten.
Für alle TTL-Baureihen gilt:
1. 74-er
Standardbaureihe
Entwicklung der 8 verschiedenen TTL-Baureihen (Die Kennwerte sind jeweils typische Werte) |
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Entwicklung und allgemeine Eigenschaften der TTL-Baureihen
Sie war zeitlich die erste TTL-Baureihe und wird seit ihrer Einführung 1963 bis heute produziert und eingesetzt. Von allen TTL-Reihen war sie preislich die günstigste. In ihr existieren nur Schaltkreistypen kleinen und mittleren Integrationsgrads.
74H-Reihe (1967-1981) 74L-Reihe (1969-1981) Schottky-Transistoren sowie eine verbesserte Schaltungstechnik und -technologie haben zu dieser schnellen Baureihe mit im Vergleich zur 74H-Reihe wesentlich kürzeren Schaltzeiten (3 statt 6 ns) bei weniger
Leistungsverbrauch (19 statt 22 mW) geführt. Sie galt nach der ECL als schnellste Digitalreihe. Die Grundgatter können bis
40 MHz betrieben werden, die Flipflops noch weit darüber (s. Tafel oben). Schaltsymbol und Kennlinie einer Schottky-Diode Kennzeichen der Low-power-Schottky-TTL-Baureihe 74LS sind (durch Verwendung von Schottky-Transistoren nach Bild oben und durch verbesserte Schaltungstechnik und Technologie erzielte) kürzere Schaltzeit und verringerte Leistungsaufnahme.Hinweise zur 74LS-Reihe:
Die beiden großen Verbesserungen der ALS-Reihe bestehen in der Verringerung der Verzögerungszeit und des Leistungsverbrauchs auf jeweils die Hälfte (gegenüber 74LS). 74ALS-Schaltkreise sind ebenfalls mit Schottky-Transistoren aufgebaut und besitzen im Vergleich zur 74LS-Reihe folgende Vorteile:
höherer Integrationsgrad und damit höhere Zuverlässigkeit. Ein weiterer Vorteil der ALS-Technologie sind die kleineren geometrischen Abmessungen der Komponenten auf dem Chip. Sie ermöglichen größere Packungsdichten und damit die Integration auch großer Schaltungskomplexe (LSI). Die niedrige Leistungsaufnahme ergibt niedrige Kristalltemperaturen auf dem Chip und führt in Verbindung mit einer hohen Integrationsstufe auch zu einer höheren Zuverlässigkeit der mit ALS-Schaltkreisen aufgebauten Logiksysteme. In Tafel unten sind Kennwerte der 74ALS- und der 74LS-Reihe gegenübergestellt. Kennwerttabelle der LS und ALS-Baureihe
Kennwertvergleich zwischen einem 74LS00- und einem 74ALS00-Gatter Die günstigen Eigenschaften der ALS-Schaltkreise werden vor allem durch 2 neue Prozessschritte in der Schaltungstechnologie erzielt:
Typenspektrum ALS Mit 185 verschiedenen ALS-Schaltkreisen erreicht das ALS-Spektrum den Umfang der alten Standard-Reihe (175 Typen), wobei viele neuentwickelte Schaltkreise nur als
ALS-Typen existieren (z. B. ALS500- und ALS1000-Serie, schnelle Speicher und Interface für 8-bit- und
16-bit-Systeme). ALS-Gehäuse.
Im Vergleich zur High-speed-CMOS-Reihe 74HC besitzt die ALS-Reihe bis auf die kürzeren Schaltzeiten keine weiteren Vorteile mehr. Zwischen beiden Baureihen ist eine starke Konkurrenz im Entstehen begriffen. Eine allgemeine Entscheidung wird erst nach weiteren Erfahrungen der Anwender mit beiden Baureihen möglich sein. Diese extrem schnelle, voll TTL-kompatible Hochgeschwindigkeitsreihe erreicht Schaltzeiten im 1...2-ns-Bereich, die bisher nur mit ECL-Schaltkreisen realisierbar waren. Ihre maximale Verlustleistung mit 12 ... 22 mW je Gatter liegt nicht wesentlich über dein Wert der 748-Reihe. Die 74AS-Reihe stellt damit eine echte Alternative zur ECL-Technik dar.
Internes AS-Gatter im MSI/LSI-Schaltkreis:
Durchschnittswerte für ein AS-Gatter sind typ. 1,7 ns und typ. 15 mW. Zur FAST-TTL-Baureihe 74F vgl. Abschn. 6.8. |
1. Technisches Wirkprinzip und gemeinsame technische Daten |
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Allgemeines über die TTL-Serie Ausführliche Beschreibungen des Aufbaus von integrierten TTL-Schaltungen sind in zahlreichen Veröffentlichungen zu finden. Es werden daher an dieser Stelle nur die wichtigsten Eigenschaften der TTL-Schaltungen und deren verschiedenen Versionen kurz aufgezählt und einige zusätzliche Informationen gegeben. Derzeit gibt es einschließlich der Standard-Ausführung insgesamt Serien oder Familien: |
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Signaldurchlaufzeit und Gatterverlustleistung in einzelnen TTL-Baureihen |
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Ordnet man die Familien bezüglich ihrer Schaltzeiten an, kann man folgende Reihenfolge aufstellen:
Platzierung der Baureihen in Bezug auf die Signaldurchlaufzeiten |
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Bei der Anordnung der Familien bezüglich ihrer Leistungsaufnahme ergibt sich folgende Reihenfolge:
Platzierung der Baureihen in Bezug auf den Leistungsumsatz pro Gatter |
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Ausgangsbelastbarkeit (Fan Out)
Ausgangsbelastbarkeit der TTL-Reihen |
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Betriebsspannungen und -ströme der wichtigsten TTL-Baureihen
gemeinsame technische Grunddaten der TTL-Reihen 1) bei IOL max 2) bei UOL max 3) bei gepufferten Ausgängen 40 mA |
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Bezeichnung der TTL-Bausteine
Alle Hersteller kennzeichnen die einzelnen Familien der TTL-Serie einheitlich wie folgt:
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Technische Kenndaten der wichtigsten TTL-Baureihen In der Tafel unten sind die wichtigsten statischen und dynamischen Kennwerte von 5 TTL-Baureihen vergleichsweise zusammengestellt.
Statische und dynamische Kennwerte von TTL-Baureihen (NAND-Gatter) (zur TTL-FAST-Reihe vgl. Tafel 6.6) |
2. Fertigungstechnologie |
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Planarprozeß bei bipolaren integrierten Schaltungen
Die
Epitaxie, d. h. das Aufwachsen einer einkristallinen Halbleiterschicht auf das Substrat, ergibt im Gegensatz zur Diffusion gleichmäßig dotierte Schichten.
Üblicherweise sind sieben Maskensätze erforderlich; je einer für die vier Diffusionszyklen und weitere drei für die Herstellung der Kondensatoren, der Kontakte und der
Oberflächenmetallisierung. |
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1. pn-Sperrschichtisolation (Bild 4.2a, b) Einfach und billig herstellbar, aber relativ große parasitäre Sperrschichtkapazität bis zu einigen pF (zwei Anteile: a) zwischen unterer Fläche der Isolationsinsel und dem
Substrat und b) zwischen den Seitenflächen der Isolationsinseln und den zwischen
benachharten Inseln befindlichen p+-Gebieten) und gegebenenfalls nicht vernachlässigbarer Leckwiderstand zwischen Isolationsinsel und Umgebung. |
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2. Dielektrische Isolation Jede Kollektorinsel ist durch eine Si02-Schicht vom polykristallinen Siliziumsubstrat und von den übrigen Kollektorinseln hochwertig isoliert; wesentlich bessere Isolation, aber teurer in der Herstellung. |
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3. SOS (silicon-on-sapphire) Auf einem Einkristall-Saphir-Substrat (Isolator) wird epitaktisch eine n-Schicht erzeugt. Durch Wegätzen bestimmter Teile des Siliziums entstehen isolierte Inseln, die nur durch das hochohmige Saphir-Substrat miteinander verbunden sind. |
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4. Beam-lead-Technik Das Silizium wird in der Umgebung der Isolationsinseln weggeätzt. Die Isolationsinseln „hängen" an den Leitungszuführungen des Schaltkreises. Besonders für Mikrowellenschaltkreise und für hohe Spannungen innerhalb monolithischer Schaltkreise geeignet. Die Methoden 2 bis 4 erfordern zusätzliche Prozessschritte und sind deshalb teurer in der Herstellung. |
3. Einsatzbedingungen und Einsatzschaltungen |
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Parallelschaltung ist abgeleitet vom Stromfluss „parallel“ durch mehrere Verbraucher. Diese werden dann eben auch meist im Schaltplan parallel verschoben gezeichnet.
Schaltung eines Gates mit Pull-up-Widerständen zur Potentialsteuerung
Schaltung eines Gates mit Pull-up-Widerständen zur Potentialsteuerung
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bei offenem Schalter steuert das "L"-Potential über die Pull-up-Widerstände auf die Eingänge durch - wir erhalten "L" am Eingang |
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bei geschlossenem Schalter steuert das "H"-Potential nicht über die Pull-up-Widerstände auf die Eingänge durch - wir erhalten "H" am Eingang |
4. Konsequenzen für die Schaltungstechnik - offene Eingänge als Sonderfall für die TTL-Technologie |
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bei geschlossenem Schalter steuert das "H"-Potential nicht über die Pull-up-Widerstände auf die Eingänge durch - wir erhalten "H" am Eingang | ||||||||||||||||||
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Unbenutzte offene TTL-Eingänge (die nicht beschaltet sind) führen immer das Potential H. Deshalb sind z. B. die unbenutzten Eingänge eines NAND-Gatters unwirksam; man kann sie als nicht vorhanden ansehen. Die unbenutzten Eingänge des NOR-Gatters, bei dem das Pot. H „durchgreift", müssten dagegen, um unwirksam zu bleiben, an Pot. L gelegt werden. Trotzdem haben unbenutzte offene TTL-Eingänge Auswirkungen auf das dynamische Verhalten, weil sie
Die oft anzutreffende Gewohnheit, unbenutzte Eingänge unbeschaltet und offen zu lassen, ist eine Unsitte und sollte auch bei TTL-Schaltkreisen unbedingt vermieden werden. Hauptgrund ist nicht die damit erreichbare um wenige Nanosekunden kürzere Schaltzeit als vielmehr die bei offenen Eingängen vorhandene besonders hohe Empfindlichkeit gegen ein- und übergekoppelte Störungen. Besonders empfindlich sind offene Stell- und Takteingänge von Flipflops, Zählern und Schieberegistern. Zur Störsicherheit rechnet auch die sichere Austauschbarkeit gegen äquivalente Schaltkreise anderer Hersteller. Hierbei kommt es bei offenen Eingängen immer wieder zu Störungen |
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Beschaltung unbenutzter Eingänge
Zu Bild a: Anschluss an UCC Es ist die empfehlenswerteste, am meisten angewendete Lösung.
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Auswirkung auf die Verzögerungszeiten Durch unbenutzte Gattereingänge verändern sich geringfügig die Verzögerungszeiten. Messungen haben zu den Ergebnissen entsprechend Tafel 6.4 geführt.
Zu Bild a: Anschluss an UCC Zu Bild
c: Anschaltung an benutzten Eingang (gleiches Gatter) |
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Auswirkung auf die Verzögerungszeiten Durch unbenutzte Gattereingänge verändern sich geringfügig die Verzögerungszeiten. Messungen haben zu den Ergebnissen entsprechend Tafel
unten geführt. Jeder Mehremittereingang hat im stromlosen Zustand eine Kapazität gegen Masse von typisch 1 pF (Bereich 0,5...1,5 pF)
und ergibt mit dem 4-kOhm-Basiswiderstand des Eingangstransistors (Standard-Reihe) eine Zeitkonstante von 4 ns.
Ergebnis
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5. Verwandte Themen |
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Obwohl tendenziell stark auf dem Rückmarsch, haben einige bipolare Bauelemente quasi als Saurier der Digitalurzeit überlebt und auf Grund einiger vorzüglicher Eigenschaften durchaus Chance, amm Markt auch weiterhin zu betsehen. | ||||||
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6. TTL-Bauelemente-Listen |
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Allgemeines über die TTL-Serie Ausführliche Beschreibungen des Aufbaus von integrierten TTL-Schaltungen sind in zahlreichen Veröffentlichungen zu finden. Es werden daher an dieser Stelle nur die wichtigsten Eigenschaften der TTL-Schaltungen und deren verschiedenen Versionen kurz aufgezählt und einige zusätzliche Informationen gegeben. Derzeit gibt es einschließlich der Standard-Ausführung insgesamt Serien oder Familien: |
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Signaldurchlaufzeit und Gatterverlustleistung in einzelnen TTL-Baureihen |
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... nochmals zur Bezeichnung bipolarer Schaltkreise | |||||||||||||||||||||||||||
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.. oder aber helfen die Äquivalenzlisten weiter??? ;-) | |||||||||||||||||||||||||||
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.. wir benötigen die Funktionsübersicht? ;-) |
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost im Oktober 2003 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehemn ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |