4.7. Unipolare Schaltkreise - die CMOS-Baureihe |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 28.03.14 21:34:54 |
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CMOS-Bauelemente lassen sich (nahezu) ohne Eingangsleistungsbedarf steuern. Wenn bei einem CMOS-Digitalschaltkreis ein
Eingang (unerwünscht) zu leiten beginnt, so ist das keine typische Eigenschaft des Steuerkreises. Es wird vielmehr bei Überschreiten des zugelassenen Eingangsspannungsbereichs bzw. bei fehlender Betriebsspannung durch zusätzliche Funktionselemente
in Form von Dioden bewirkt. Sie sollen den Eingang vor unzulässigen elektrostatisches
Spannungen schützen. CMOS heißt complementary metal oxide silicon. Es handelt sich also um komplementäre Zusammenstellungen von Funktionselementen mit durch Siliziumoxid isolierten Steuerelektroden. Ein CMOS-Inverter vereint einen p- und einen n-Kanal-MOS-Transistor, beide vom Anreicherungstyp. Der n-Kanal leitet bei H, der p-Kanal bei L am Eingang. Beim langsamen Durchfahren des Bereichs zwischen H und L ergibt sich eine relativ steile Übergangskennlinie der Ausgangsspannung. Sie lässt jedoch auf Grund ihrer endlichen Steilheit noch in Sonderfällen A-Betrieb zu. Ein solcher Inverter neigt dabei kaum zu Schwingungen im Übergangsbereich wie etwa ein TTL-Inverter. Für Digitalschaltungen ist dieser Bereich jedenfalls möglichst schnell zu durchfahren. Geeignete Verknüpfungen von CMOS-Funktionseinheiten ergeben u. a. NAND- und NOR-Gatter. Bild 10.2 zeigt als Beispiel ein 2-Eingangs-NAND. Dies ist die ursprüngliche Form von CMOS-Grundschaltungen. Man nennt sie „ungepuffert"; international werden sie häufig als „A"-Reihe bezeichnet. Mit dem Verkleinern der Elemente auf dem Chip konnten einerseits die Schaltgeschwindigkeiten erhöht werden, andererseits aber war es möglich, die Ausgänge der meisten CMOS-Typen durch nachgeschaltete Inverter zu „puffern". Das führte zu erheblich höheren internen Verstärkungen und damit zu steilen Übergangskennlinien. Der Umschaltpunkt liegt bei diesen „B"-Typen etwa bei UDD/2. Weiterhin konnten die Werte der H- und L-Ausgangsströme aneinander angepasst werden. Die Pufferschaltung ist oft so in die interne Gesamtschaltung einbezogen, dass die Grundfunktion einer Schaltung nicht mehr auf den ersten Blick zu erkennen ist wie bei den A-Typen. Bild 10.3 gibt dafür ein Beispiel. Die B-Serien-Technologie brachte insgesamt noch weitere positive Details, vor allem eine nun recht umfangreiche Schutzbeschaltung der Ein- und Ausgänge mit Dioden- und Widerstandselementen. |
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1. Technisches Wirkprinzip und gemeinsame
technische Daten 2. Fertigungstechnologie 3. Einsatzbedingungen und Einsatzschaltungen 4. Konsequenzen für die Schaltungsrealisierung - offene Eingänge 5. CMOS-Bauelementeliste |
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Quellen:
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Zu den Eigenschaften der CMOS-Schaltkreise zählen:
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Allgemeines
Mit dem 1976 erschienenen JEDEC-Standard wurden Rahmenbedingungen für Kennwerte von CMOS-Schaltkreisen (DC-Parameter) geschaffen. Schaltkreise, die diesen Bedingungen genügen, tragen in der Typenbezeichnung am Ende den Buchstaben B. sonstiges Pegelverhalten gibt's hier ;-) Die folgende Tafel zeigt eine Übersicht über die 4 verschiedenen CMOS-Baureihen.
Übersicht über die 4 verschiedenen CMOS-Baureihen |
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Entwicklung und allgemeine Eigenschaften der
CMOS-Baureihen
CMOS-Reihe CD4000A Diese Baureihe hat keine praktische Bedeutung mehr und ist bis auf wenige Typen durch die CD4000B- und die HEF4000B-Serie abgelöst worden. CMOS-Reihe CD4000B Sie ist zur verbreitetsten CMOS-Reihe mit dem größten Typenspektrum geworden und gilt als CMOS-Standard-Reihe. Die drei größten Hersteller sind RCA (CD4000), Motorola (MC1400(Y) und National Semiconductor (MM4000). LOCMOS-Reihe HEF4000B Sie stellt eine verbesserte CD4000B-Reihe dar. Durch ein neues technologisches Verfahren (lokale Siliziumoxydation) lassen sich geringere Chipabmessungen erzielen, die wiederum kleinere parasitäte Kapazitäten und damit höhere Schaltgeschwindigkeiten ermöglichen. Die Übertragungskennlinie ist rechteckförmig und auch die Ausgangsströme IOL und IOH weisen größere Werte auf. CD4000B- und HEF4000B-Schaltkreise lassen sich bei 5 ... 15 V betreiben. High-speed-CMOS-Reihe 74HC(CMOS) Diese CMOS-Reihe stellt die jüngste Neuentwicklung dar mit folgenden Merkmalen:
Schaltsymbol und Kennlinie einer Schottky-Diode
Statische und dynamische Kennwerte der beiden CMOS-Baureihen HEF4000B und 74HC zusammengestellt |
1. Technisches Wirkprinzip und gemeinsame technische Daten |
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Zu den Eigenschaften der CMOS-Schaltkreise zählen: |
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Baureihen mit unipolaren Transistoren In digitalen unipolaren Bausteinen und Baureihen werden MOS-Feldeffekttransistoren verwendet, deren Wirkungsweise auch hier
beschrieben worden ist. Die dort dargestellten vier Bauformen unterscheiden
sich grundsätzlich durch die Art der Ladungsträger im Kanal (p-Kanal oder
n-Kanal) sowie durch ihr selbstleitendes (Verarmungstyp) oder
selbstsperrendes (Anreicherungstyp) elektrisches Verhalten bei der
Gatespannung UGS=0.
Diese Größen stehen in direktem Zusammenhang mit den jeweiligen
spezifischen schaltungstechnischen Anwendungsfällen und der angewendeten
Technologie zur Herstellung dieser Transistoren. |
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2. Fertigungstechnologie |
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Die Herstellungsverfahren
unterscheiden sich sowohl durch das verwendete Substratmaterial als auch
durch die Ausführung der Steuerelektroden (Gates). Man unterscheidet
Die n-MOS-Technik hat eine höhere $chaltgeschwindigkeit
als die p-MOS-Technik, da die Ladungsträgerbeweglichkeit von Elektronen im
n-Kanal wesentlich größer ist als die der Defektelektronen im p-Kanal. |
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MOS-Transistoren mit Metallgate Die zuerst zum Einsatz
gekommene p-MOS-Technik (Standardtechnik) zeichnet sich durch einfachen
Aufbau und einfache Technologie mit hoher Ausbeute und Rentabilität aus. Man
verwendet sie vorzugsweise für digitale Baureihen. Schematischer Aufbau eines p-MOS-Transistors mit Bulk Metallgate
Bild oben zeigt den schematischen Aufbau
eines p-MOS-Transistors mit Metallgate. Da die Gate-Schwellenspannung mit -UT
≈ 5 V relativ groß ist, müssen auch die Logikpegel und die Speisespannung (-UDD
≈ 20 V) relativ hoch gewählt werden. |
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MOS-Transistoren mit Siliziumgate Bei den MOS-Transistoren mit Siliziumgate wird - entgegen dem bei der Standardtechnik üblichen Verfahren - zunächst die Gate-Elektrode aufgebracht, und danach werden die Source- und Drain-Gebiete diffundiert. Das Gate aus hochtemperaturbeständigem polikristallinem Silizium dient dabei als Diffusionsmaske für den Kanalbereich. Es verhindert weitestgehend eine Überlappung des Gates mit den Source- und Drain-Gebieten. Diese Überlappungen würden als parasitäre Kapazitäten, die die Schaltzeiten und die Verlustleistung vergrößern, wirken. Die vorstehend beschriebene Technologie wird als selbstjustierend bezeichnet. Man erreicht Gate-Schwellspannungen -UT ≈ 1,5 V, so dass Speisespannungen von UDD ≈ 5 V ausreichend sind. Bild unten zeigt einen p-MOS-Transistor in SGT. Schematischer Aufbau eines p-MOS-Transistors mit Siliziumn-Substratgate
n-MOS-Transistoren in SGT unterscheiden sich von den p-MOS-Transistoren im
wesentlichen nur durch die unterschiedliche Dotierung von Substrat, Source
und Drain. Mit ihren kürzeren Schaltzeiten (Elektronenbeweglichkeit!) und
ihren Signalpegeln sind sie voll TTL-kompatibel. Durch den Einsatz der
Ionenimplantation wurde die Schaltgeschwindigkeit weiter gesteigert. |
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CMOS-Transistorstrukturen
Aus den vorstehend beschriebenen Technologien lässt sich eine
Technologie ableiten, nach der auf einem Chip auch Transistoren
verschiedenen Kanaltyps (p- und n-Kanal) realisiert werden können. Diese
Technologie zur Erzeugung von komplementären Transistoren, CMOS genannt,
führt zu Schaltstufen, bei denen die beiden Gateanschlüsse gemeinsamer
Informationseingang sind. In Abhängigkeit vom Eingangssignalpegel ist immer
nur ein Transistor leitend und der' andere gesperrt (Gegentaktschaltung!).
Damit erreicht man einen extrem niedrigen Ruhestrom mit typischen
Verlustleistungen von 1 gW/Gatter. |
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MOS-Transistoren in SOS-Technik CMOS-Bausteine mit sehr
kurzen Schaltzeiten können mit Hilfe der SOS (Silicon an saphir)-Technik
realisiert werden. Auf einen Saphir als Substrat läßt man, wie Bild 5.94
zeigt, eine Si-Schicht aufwachsen. Darauf folgt eine den anderen
MOS-Techniken ähnliche Technologie, nach der gegeneinander isolierte
Si-Inseln auf dem Substrat entstehen. |
3. Einsatzbedingungen und Einsatzschaltungen |
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... heute, justament am 26, März des Jahres 2014 sind die Einsatz- sowie Koppelbedingungen zur Standard TTL-Technologie so bedeutsam, wie nie vorher. Die Standards existieren eigentlich - und das streng genommen eben nur in diesem Teilbereich, als Treiber. die verbleibenden logischen Funktionen werden mit einer technologisch nochmals überarbeiteten Reihe fast ausschließlich aus dieser Schiene her bedient. | ||||||||||
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4. Konsequenzen für die Schaltungstechnik - offene Eingänge als Sonderfall |
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5.12. CMOS-Technik 5.12.1. Schaltstufe als Negator Die als CMOS-Negator
dienende Schaltstufe (Bild 5.102) besteht aus einer komplementären
MOS-Transistoranordnung mit einem n-Kanal- und einem p-Kanal-Transistor. In
Abhängigkeit vom Eingangssignalpegel ist immer nur einer der beiden
Transistoren leitend. Wegen der im stationären Zustand vernachlässigbar
kleinen Last hat der jeweils leitende Transistor eine kleine Restspannung
UDs 0,05 V, aus der sich die Ausgangspegel UOH '" UDD 1 UOL Uss = 0 V ergeben. Der Ausgangslastwiderstand RL besteht aus den parallelgeschalteten Eingangswiderständen der nachgeschalteten Stufen (R1 = 109 ... 1012 S2/Gattereingang). Die kapazitive Ausgangsbelastung durch CL wird nur während des Umschaltevorgangs wirksam. CL ergibt sich aus der Summe der Eingangskapazitäten C, aller nachgeschalteten Stufen (C, ;e 5 pF/ Gattereingang) sowie der am Ausgang wirksamen Leitungskapazitäten. Aus diesem Sachverhalt ist zu erkennen, daß im Ruhezustand nur sehr kleine Leckströme fließen, so daß die Verlustleistung sehr klein ist. Die relativ, niederohmigen Ausgangswiderstände Ro < 500 S2 ergeben mit CL kleine Zeitkonstanten. Im Eingang des Negators - und auch aller anderen CMOS-Schaltungen - befindet sich eine Schutzschaltung, bestehend aus einem integrierten Widerstand PS und zwei Dioden, die eine Zerstörung der Gate-Isolation bei offenem Eingang durch statische Aufladung der Eingangskapazität C, auf sehr hohe Spannungen verhindert. Bei den im normalen Betrieb auftretenden Signalpegeln am Eingang, die im Bereich O < U< < UDD liegen, befinden sich die Dioden in Sperrichtung und haben deswegen keine Wirkung. CMOS-Schaltungen sind in dem großen Speisespannungsbereich UDD = 3 ... 15 V einsetzbar. Das statische Verhalten des jeweils leitenden Transistors wird durch die im Bild 5.1(13 dargestellte Drainstromkennlinie bestimmt. Wird der Negator beispielsweise mit UDD = 15 V betrieben, so liegt der Arbeitspunkt auf der Kennlinie UGS = 15 V. Durch den relativ hochohmigen Lastwiderstand, dargestellt durch die Widerstandsgerade mit dem |
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost am 5. Februar 2008 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |