4.8. Low-Power-Shottky-Techniken - kurz: LS history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 14.02.08 05:32:54
Im nachfolgenden haben wir es mit einer natürlich aussterbenden Generation elektronischer Bauelemente zu tun - nicht das sie schlecht wären, aber die volle Produktreihe ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Bleiben werden sicher die Grundgates sowie die wichtigsten der Treiberstufen. Dies bleibt die letzte Domäne dieser Fossilien. Sie vereinen eine günstige (nicht maximale) Taktfrequenz mit relativ hoher Stromausbeute ausgangsseitig.
1. Schottky-Technologie
2. Low-Power-Schottky-TTL
3. Technische Parameter der Schottky-Technologie
4. Verwandte Themen

5. Bauelementelisten der Schottky-TTL-Reihe
6. Web-Links zum Thema Schottky-TTL

die Elektronikseiten

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inhaltlich auf korrektem Stand - evtl. partiell unvollständig ;-)

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in den betroffenenen Schaltkreisreihen wird zwischen der Serie sowie der Nomenklatur ein LS eingefügt also nicht SN7400N, sondern SN74LS00N
Quellen:
Clamp-Diods - oder zu deutsch: Klemmdioden spielen die entscheidende Rolle in der Funktionalität der Schottky-Technologie - sie können funktional verglichen werden mit den Freilaufdioden in der Spulenspannung von Relais.

1. Schottky-Technologie history menue scroll up
Im Gegensatz zum PN-Übergang einer normalen Diode wird eine Schottky-Diode (auch Schottky-Barriere oder Schottky-Kontakt genannt) durch einen Halbleiter-Metall-Übergang gebildet, der ebenfalls gleichrichtende Eigenschaften besitzt. Benannt ist sie nach dem deutschen Physiker Walter Schottky. Die gleichrichtenden Eigenschaften wurden erstmals 1874 von Ferdinand Braun beobachtet. Schottky-Dioden gehören zu den elektronischen Bauelementen. Anfangs bestanden diese Halbleiter-Metallübergänge aus punktförmigen Kontakten. Dazu wurde ein spitzer Metalldraht an einer Halbleiteroberfläche angebracht. Diese Einheit stellte sich jedoch als sehr unzuverlässig heraus. Deswegen wurde der punktförmige Kontakt schließlich durch einen dünnen Metallfilm ersetzt.
Mit den Baureihen Standard-TTL, High-speed-TTL und Low-power-TTL sind in asymptotischer Näherung wirklich alle Möglichkeiten, die gesättigte Schaltstufen im Hinblick auf hohe Arbeitsgeschwindigkeit bzw. geringe Verlustleistung bieten, erschöpft. Vor allem wirkt sich die unkontrollierbare Übersteuerung nachteilig auf die Verzögerungszeiten aus.
Da die Sättigungsgrenze eines Transistors bei etwa UCB = 0 V liegt, lässt sich die Speicherzeit verringern, wenn man die Basis-Kollektor-Strecke eines Transistors mit einer Diode überbrückt. Sie verhindert, dass der leitende Transistor zu stark in die Sättigung gerät. Schottky-Dioden sind für diesen Zweck besonders geeignet, da sie sich durch eine kleine Flussspannung und außerdem durch sehr kurze Schaltzeiten auszeichnen. Das Bild unten zeigt die Struktur einer Schottky-Diode. Charakteristisch ist der Metall-Halbleiter-Übergang. Katode ist die n-dotierte Epitaxieschicht, die über einen sperrschichtfreien Kontakt angeschlossen wird, und als Anode dient das auch für die Leiterbahnen verwendete Aluminium. Der Bahnwiderstand wird durch eine vergrabene n+-Schicht und einen p+-Schutzring in Grenzen gehalten. Im Bild unten ist außerdem die Überbrückung der Basis-Kollektor-Strecke eines Transistors durch die Schottky-Diode gezeigt. Im Bild unten ist die Struktur eines Planar-Epitaxial-Transistors mit integrierter Schottky-Diode dargestellt. Man erkennt das auf dem p-Substrat befindliche niederohmige n-leitende Kollektorgebiet, das p-leitende Basisgebiet und das n+-leitende Emittergebiet. Die Schottky-Diode überbrückt das Basis- und das Kollektorgebiet.
Schaltstufen mit derartigen Transistoren können durch die Wirkung der Schottky-Dioden nicht mehr unkontrolliert übersteuert werden. Man realisiert mit ihnen die Baureihen
  • Schottky-TTL und
  • Low-power-Schottky-TTL.

Schottky-Diode mit
a) Chip-Struktur
b) Überbrückung der Basis-Kollektor-Strecke eines Transistors durch eine Schottky-Diode

Stromlauf und Kennwerte

Das Schottky-'ITL-NAND-Gatter nach Bild unten hat ein der TTL-Standard-Baureihe sehr ähnliches Schaltungskonzept, jedoch wesentlich kürzere Schaltzeiten. Zwischen den Eingängen und Masse befinden sich Clamping-Dioden, durch die die Eingänge vor unzulässigen negativen Eingangsspannungen geschützt werden.
Die Weiterentwicklung zur Low-power-Schottky-Baureihe (LS-TTL) sieht, wie das Bild unten zeigt, den verstärkten Einsatz von schnell schaltenden Schottky-Dioden vor. Mit ihnen werden, ähnlich wie bei der DTL, die Eingangsvariablen durch Dioden miteinander verknüpft.
Durch Vergrößerung der Widerstandswerte im Netzwerk werden die Leistungsaufnahme und gleichzeitig auch die Schaltgeschwindigkeit verringert. Die Verwendung der Schottky-Dioden führt aber zu einer relativen Steigerung der Schaltgeschwindigkeit gegenüber der normalen Low-power-Baureihe. Die Dioden D1 und D2 beschleunigen den HL-Übergang am Ausgang von T1 Hierbei sorgt D1 für die schnelle Entladung der parasitären Kapazitäten an der Basis von T4, wodurch dieser schnell in den Sperrzustand versetzt wird. D2 sorgt für die schnelle Entladung der Ausgangskapazitäten. Dabei fließt ein Teil der gespeicherten Ladung der Ausgangskapazität und der Lastkapazität über D2 und T1. Dies hat eine Erhöhung des Basisstroms von T5 und damit einen beschleunigten Übergang von T5 in den leitenden Zustand zur Folge.
Die Eingangs- und Ausgangskennlinien der vorstehend betrachteten NAND-Gatter entsprechen in ihrem charakteristischen Verlauf denen der TTL.
Die Signalpegel liegen innerhalb der spezifizierten Grenzen aller TTL-Baureihen.
Die dynamischen Parameter werden durch die Signallaufzeiten repräsentiert. Im Bild unten ist die typische Signallaufzeit tp von NAND-Gattern in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur σU, bei einer Lastkapazität CL = 15 pF dargestellt. Bei δU = 25 °C ergibt sich eine typische mittlere Signallaufzeit von tp 3 ns für die Schottky-TTL-Baureihe und von tp 9,5 ns für die Low-power-Schottky-TTL-Baureihe. Die Abhängigkeit der Signalläufzeit tp von der Lastkapazität CL ist im Bild unten dargestellt. Die Tafel der technischen Parameter zeigt einige typische Kennwerte des Schottky-TTL-NAND-Gatters und des Low-power-Schottky-TTL-NAND-Gatters.
 

Schottky-TTL-NAND-Gate
a) Baureihe Schottky-TTL
b) Baureihe Low-Power-Schottky-TTL

Typische Signallaufzeiten in Schottky-TTL-Gates
a) Signallaufzeit
tp =f(δU) mit CL = 15 pF 1 tpHL(LS-TTL); 2 tpLH(LS-TTL); 3 tpLH(S-TTL); 4 tpHL(S-TTL)
b) Signallaufzeit tP = f(CL) 1 tpHL(LS-TTL); 2 tpLH(LS-ITL); 3 tpHL(S-TTL); 4 tpLH(S-TTL)

2. Low-Power-Schottky-TTL history menue scroll up

Bei Einsatz einer Gleichstromquelle fließt der Strom vom Plus-Pol, über den Schalter, entsprechend dem Widerstandsgesetz verzweigt durch mindestens zwei Verbraucher zum Minus-Pol (Masse)
 


3. Technische Parameter der Schottky-TTL history menue scroll up
Bei Einsatz einer Gleichstromquelle fließt der Strom vom Plus-Pol, über den Schalter, entsprechend dem Widerstandsgesetz verzweigt durch mindestens zwei Verbraucher zum Minus-Pol (Masse)
Parameter Einheit Baureihe  
    Schottky-TTL Low-PowerSchottky-TTL
Speisespannung Ucc V 5 ± 5 %  5 ± 5 %
Mittlerer Speisestrom ICC mA 3,75 0,4
Mittlere Verlustleistung P mW 19 2
Eingangsspannung UIH V 2,0 2,0
Eingangsspannung UIL V 0,8 0,8
Ausgangsspannung UOH V 2,7 2,7
Ausgangsspannung UOL V 0,5 0,5
Eingangsstrom IH mA 0,05 0,02
Eingangsstrom IL mA -2 -0,4
Ausgangsstrom IOH mA -1 -0,4
Ausgangsstrom IOL mA 20 8
Ausgangslastfaktor FoH   20 20
Ausgangslastfaktor FOL   10 20
Mittlere Signallaufzeit tP ns 3 9,5
Taktfrequenz für Flipflop fT MHz 0 ... 110 0 ... 40
PV t   [10-12 Ws] 57 19
Mittlere Störspannung US   V 1 1

Tafel Kennwerte von Schottky-TTL-NAND-Gattern

Das Schottky-ITL-NOR-Gatter führt die Operation

w = a v b

aus.
Die im Bild unten gezeigte Schaltung ist in ihrer Wirkungsweise mit dem TTL-AND-NOR-Gatter vergleichbar. Sie kann bei Verwendung von Vielemittertransistoren in den Eingangskreisen zum Schottky-TTL-AND-NOR-Gatter erweitert werden.
Im Bild unten ist ein Low-power-Schottky-TTL-NOR-Gatter mit Dioden im Eingangskreis dargestellt.
Nach der Grundkonzeption der vorgestellten Schottky-TTL lassen sich, wie bei der "klassischen" TTL alle weiteren Funktionen realisieren.

FAST-TTL-NAND-Gatter

Die Grenzen, die den Baureihen Standard-TTL, High-speed-TTL und Low-power-TTL gesetzt sind, konnten durch den Übergang zur Schottky-TTL überschritten werden. Ein weiterer Fortschritt wurde durch Anwendung spezieller Isolationsverfahren - insbesondere der Isoplanartechnik - im Hinblick auf Senkung der Werte der parasitären Kapazitäten und der Leckströme sowie Verbesserung der Isolation zwischen benachbarten Elementen auf einem Substrat erreicht. Der Grundgedanke der Isoplanartechnik ist im Bild 5.77 schematisch dargestellt. Die einzelnen Schichten eines Epitaxie-Planar-Transistors werden durch Si02-Isoliergräben begrenzt und gegen die Nachbarstrukturen isoliert. Die Si02-Isolation reduziert die Seitenwandkapazitäten, die beim Standardverfahren durch die Sperrschichtkapazitäten des pn-Übergangs gebildet werden. Nicht zuletzt ermöglicht die Isoplanartechnik auch eine Verkleinerung der Transistorstrukturen. Die Transistoren können enger zusammenrücken, und der Integrationsgrad steigt. Als Beispiel für die Anwendung der Isoplanartechnik wird nachfolgend ein FAST-TTL-NAND-Gatter (FAST fairchild advanced Schottky TTL) behandelt (Bild unten). In diesem NAND-Gatter liegen drei Basis-Emitter-Strecken (T1, T2, T5) gegenüber zwei Strecken bei den anderen TTL-Schaltungen zwischen Eingang und Masse. Dies erhöht zwar die Eingangsschwellenspannung und führt zu einer geringfügigen Verschiebung der Übertragungskennlinie UO = f(U1). Diese Verschiebung bewegt sich jedoch innerhalb der spezifizierten Grenzen der TTL-Signalpegel. Ansonsten entspricht das Konzept weitestgehend der Schaltung des NAND-Gatters in LS-TTL.

Schottky-TTL-NOR-Gate

a) Baureihe Schottky-TTL (sehr schnell); b) Baureihe Low-power-Schottky-TTL (mittelschnell)

Transistor in Isoplanartechnik

NAND-Gatter als Basiselement der FAST-TTL-Baureihe
Die dynamischen Eigenschaften werden durch den Einsatz der Schottky-Dioden D3, D4 und D5, D6 mitbestimmt. D5 und D6 sorgen für den schnellen Abbau der Speicherladungen an der Basis von Ta und der Ladungen der am Ausgang vorhandenen Kapazitäten (s. auch LS-ITL). D3 und D4 sorgen beim HL-Übergang für eine beschleunigte Entladung der parasitären Kapazitäten an der Basis von T2.
Das dynamische Verhalten eines FAST-TTL-NAND-Gatters im Vergleich zu einem äquivalenten Schottky-TTL-NAND-Gatter ist im Bild unten am Beispiel der typischen Signallaufzeiten in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur δU bei CL = 50 pF dargestellt.
Das Bild unten zeigt, dass mit der FAST-TTL eine Verringerung der Laufzeiten um 20 erreicht wird.
 

Typische Signallaufzeiten in TTLNAND-Gatternbei CL = 50 pF
1 tpHL(S-TTL); 2 tpLH(S-TTL); 3 tpHL und tpLH(FAST-TTL)

4. Verwandte Themen history menue scroll up
Mit diesem Bereich hängen wir extrem nahe an der Hardware bzw. der Schaltkreisentwicklung. Obwohl dies nun eigentlich eine spezifische Richtung der Physik und elektronischer Bauelemente ist, muss auch der Anwender in der Materie bezüglich Funktionalität, Randparameter sowie vor allem der Kennwerte

Transistor-Funktion

Logikfunktionen und technologische Fertigungsverfahren

logische Schaltsymbole

Halbleiter-Dioden

TTL-Liste

 

5. Bauelementelisten der Schottky sowie der Low-Power-Schottky-Baureihe history menue scroll up
Das sind prinzipiell natürlich erst einmal die Bauelemente der Standard-TTL-Baureihe, wenngleich niemals alle Chips der Standard-Serie in die Low-power-Schottky-Form überführt wurden. Dies hat schon wieder etwas mit der Zeitachse zu tun, denn die Schottky-Technologie hat erst sehr viel später an die Tür der Industrieelektroniker geklopft. In den nachfolgenden Listen sind die Verfügbarkeiten der LS-Baureihen jeweils mit gekennzeichnet - ist das Baulement nicht in dieser Technologie verfügbar, so finden Sie dieses Zeichen.
 

6. Weblinks zum Thema Schottky-TTL history menue scroll up

Das ist nun natürlich eine ständig bewegte Sammlung - dies zumal. da die Schottky-TTL-Technologie bis auf wenige Bauelemente derzeit nicht mehr weiter verfolgt wird. - sie verschwinden als Gesamtserie, verbleiben werden einige  Baulemente mit exzellenten Eigenschaften in Bezug auf elektronische Gesamtsysteme (hohe Frequenz, relativ starker Ausgangsstrom, geringe Betriebsstromaufnahme).
 
 
 
 



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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost im Oktober 2006

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehemn ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist

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