Das Problem des beschäftigten Bibers - the busy beaver-problem history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 26.10.08 16:51:22

 
1. Problembeschreibung
2. Hintergründe und Zusammenhänge - Einordnung in Klassen
3. Lösungsalgorithmen
4. Programmvorschläge
5. Zusammenfassung
6. Weiterführende Literatur
7. Linkliste zum Thema
8. Verwandte Themen

Probleme & Problemlösungsverfahren

Logo für das Busy Beaver-Problem

Informatik-Profi-Wissen

Quellen:


1. Problembeschreibung history menue scroll up

Turing-Maschinen, die entlang ihres Bandes hin- und herlaufen, hier ein Symbol unverändert lesen und dort ein Symbol schreiben, könnten uns an fleißige Biber erinnern, die den Fluss zwischen Damm und Wald fleißig durchqueren und bei jeder Tour ein Stöckchen (eine 1) für die Konstruktion ihres Dammes heranschaffen. Wie fleißig kann nun eine Turing-Maschine sein? Wie viele Stöckchen können sie legen? Dabei ist aber zu bedenken, dass eine Turing-Maschine anhalten
muss. Eine Maschine zu entwerfen, die unendlich viele 1en auf ein Band schreibt, ist nicht schwer. Wie ist es aber, wenn die Maschine nur möglichst viele Einsen schreiben soll und irgendwann anhalten soll?
TIBOR RADO, ein ungarischer Mathematiker, dachte sich das aus, was heute als Busy-beaver-Problem bezeichnet wird: Gegeben sei eine Turing-Maschine mit n Zuständen und einem zweielementigen Alphabet bestehend aus 0 und 1. Was ist nun die maximale Anzahl an Einsen, die eine solche Turing-Maschine auf das Band schreiben kann?
www.oberstufeninformatik.de/theorie/

Der augenblickliche Wissensstand (2002) sieht so aus:
Anzahl der Zustände maximale Anzahl der 1en
1 1
2 4
3 6
4 13
5 4098
1984 erschien in Scientific American ein Artikel über den damals fleißigsten bekannten 5-Zustands-Biber von UWE SCHULT, einem deutschen Informatiker. Sein Biber konnte 501 Einsen vor dem Anhalten erzeugen. Als Antwort auf den Artikel führte GEORGE UHING, ein amerikanischer Programmierer, eine Computersuche nach fleißigen Bibern mit 5 Zuständen durch und fand einen, der 1915 Einsen produzieren konnte. 1989 führten JÜRGEN BUNTROCK und HEINER MARXEN in Deutschland auf einem Hochgeschwindigkeitsrechner in Deutschland ein Programm zur Suche ein, dass nach drei Tagen einen Biber mit 4096 Einsen fand. Hier ist seine Turing-Tabelle:
Gelesenes Zeichen 0 1
Zustand Schreibe Neuer Nach Schreibe Neuer Nach
Zustand Zustand
Z1 1 Z2 L 1 Z1 L
Z2 1 Z3 R 1 Z2 R
Z3 1 Z1 L 1 Z4 R
Z4 1 Z1 L 1 Z5 R
Z5 1 S R 0 Z3 R
S (Stopp)
Es ist natürlich berechtigt, zu fragen, was „dieser Quatsch“ soll, mit dem sich Informatiker mit „viel Freizeit“ beschäftigen. Ich kann mich selbst daran erinnern, dass zu der Zeit, als ich in die Informatik Anfang der 80er Jahre einstieg, in diversen Computerzeitschriften Busy-Beaver-Kolumnen existierten, was ich damals überhaupt nicht verstehen konnte und wollte.
Warum ist dieses Problem nun so berühmt geworden? Die Antwort ist kurz und ernüchternd: Das Busy-beaver-Problemist mit einer Turing-Maschine nicht berechenbar und damit überhaupt nicht berechenbar.
Kein Computer kann jemals herausfinden, wieviel Stöckchen ein fleißiger Biber mit einer bestimmten Anzahl von Zuständen maximal legen kann. Die Informatik hat also ihre Grenzen und damit muss man sich leider abfinden.
Der Beweis des Satzes sei auf das Informatik-Studium verschoben.


2. Hintergründe, Zusammenhänge - Einordnung in Klassen history menue scroll up

Unter Annahme der Tatsache, dass wir nicht die Kaprekartiefe, sondern die Regelmäßigkeit der Wiederkehr der einzelnen Werte selbiger suchen, fällt die Aufgabe heute typischerweise in den Bereich der nicht entscheidbaren Probleme. Und diese Beschreibung selbst zu finden, dürfte dann schon in die Klasse der komplexen Probleme fallen.
 
 


3. Lösungsalgorithmus history menue scroll up
Nimm die vorgegebene Zahl - fülle sie auf vier Stellen auf. Ergibt sich Gleichheit in allen vier möglichen Stellen, so verabschieden wir uns von der Zahl - sie ist keine Zahl innerhalb des Definitionsbereiches - was wir selbstverständlich softwartechnisch exakt wegfangen, wobei wir Oma und/oder Katze nutzen! Wir erhalten in jedem Fall der verbleibenden Restmenge vier Stellen (ungleich in mindest einer Position) und bilden daraus die jeweils kleinste und größte ziffernfolge als Zahl. Von der jeweils größeren subtrahieren wir die jeweils kleinere und verfahren damit, bis wir entweder 6174 oder eine Tiefe von 7 erreicht haben (was im Worst-Case gleichzeitig eintritt).
 
 


4. Programmvorschläge history menue scroll up

Hannes Uhlig hat unser Vorschläge konsequent aufgegriffen und einschließlich der Problematik Oma und Katze ein Programm des Kaprekar-Algorithmus notiert, in welchem schon einige Kerngedanken eines sauberen - eben noch nicht objektorientierten Programmieirstils zusammenlaufen.
 
 


5. Zusammenfassung history menue scroll up

 
 
 
 


6. Weiterführende Literatur history menue scroll up

 
 
 
 


7. Links zum Thema history menue scroll up

 
http://www.mathematische-basteleien.de/kaprekarzahl.htm
 


8. Verwandte Themen history menue scroll up

Das Vorangestellte hilft wirtschaften, löst jedoch kein einziges Problem (allerdings ohne Beachtung der Worst-Case-Strategien wird man auch nicht erfolgreich Software entwickeln und/oder informatische Projekte realisieren können). Deshalb nunmehr das, was wirklich Arbeiten hilft.

das 8-Dame-Problem

des Cliquen-Problem

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das 153-Problem

   

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Algorithmentheorie

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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost im Dezember 2007

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist

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