Modelle der Unendlichkeit und ihre Auswirkungen für die Informatik |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 22.01.17 19:24:37 |
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Was währt ewig und ist
unendlich? Eine Grenzwanderung zwischen Mathematik und Philosophie. VON EVA
PRASE FREIBERG - Das Jahresende ist ein Ende. Das Wort sagt es. Doch das Jahresende ist auch kein Ende. Denn weiterhin folgt Stunde auf Stunde, Tag auf Tag, Woche auf Woche, Monat auf Monat, Jahr auf Jahr. Es geht immer weiter. Ewig und unendlich? Gibt es Unendlichkeit? „So, wie es Wahrheit gibt“, sagt Elias Wegert. Für ihn existiert keine Ewigkeit und Unendlichkeit in der Wirklichkeit. Doch Wegert ist Mathematiker, Professor an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Als solcher sagt er - und es klingt wie das Gegenteil seiner vorherigen Aussage -, dass es unendlich viele Unendlichkeiten gibt. „Mathematik ist ohne das Unendliche nicht denkbar. Wir haben aber nicht die eine Formel, mit der wir es beschreiben oder errechnen könnten. Sondern es gibt beliebig viele Kategorien von Unendlichkeiten.“ |
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1. Unendlichkeit 2. Berechnungen mit der Unendlichkeit 3. Verwandte Themen |
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Quellen:
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„Alle großen experimentalphysikalischen Entdeckungen entsprangen der
Intuition von Männern, die freimütig Modelle benutzten, welche für sie nicht
etwa Produkte ihrer Phantasie, sondern Repräsentanten realer Dinge waren.“ Max Born (1882 - 1970) |
1. Unendlichkeit |
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Es ist müßig zu fragen, seit wann Menschen die Unendlichkeit ergründen wollen. „Natürlich wissen wir nicht, was ein Neandertaler empfunden hat, wenn er nach dem Abnagen einer Mammutkeule satt auf dem Rücken lag und die Milchstraße betrachtet hat, aber über das Unendliche philosophiert hat er kaum“, sagt Wegert. Spätestens aber als der Mensch sich nach seinem Woher und seinem Wohin, nach dem Ursprung allen Seins und dem Sinn des Seins fragte, beschäftigte er sich auch mit dem Unendlichen, dem Ewigen. |
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... der „Weihnachtsbaum" ist das Phasenporträt einer komplexen Funktion Ausgehend von einer einfachen Struktur an seiner Spitze entstehen im Ergebnis eines wiederholt angewandten Prozesses idealerweise unendlich viele, immer komplexer werdende Details. Obwohl alle Berechnungen endlich sind, wird der Eindruck von Unendlichkeit vermittelt. GRAFIK: ELIAS WEGERT Wegert nennt vorsokratische Denker, speziell verweist er auf
Anaximander, der um 610 bis 546 vor Christi Geburt gelebt haben soll und
sich mit dem Urstoff, der alles antreibe, befasste. Im Gegensatz zu
anderen hielt Anaximander jedoch nicht das Wasser, sondern das stofflich
unbestimmte „Äpeiron“ für die treibende Kraft. Es sollte etwas Umfassendes
sein, etwas, das alles steuert und seiner Größe nach „unbegrenzt“
beziehungsweise „unermesslich“ ist. |
2. Berechnungen mit der Unendlichkeit |
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Berechnungen mit der Unendlichkeit können Mathematiker sehr weit treiben. Zum Beispiel können sie theoretisch mit ganz einsichtigen Grundannahmen eine Goldkugel so in wenige Teile zerlegen und anschließend wieder zusammensetzen, dass zwei gleich große Goldkugeln entstehen. „Damit ließe sich mathematisch beweisbar der Traum eines jeden Bankers erfüllen“, sagt Wegert. Praktisch umsetzbar ist die Sache allerdings nicht, unter anderem, weil die entstehenden Teile so filigran wären, dass weder die Zerlegung noch der Zusammenbau der Kugeln realisierbar ist. Wegert: „Hier gilt wieder, dass der Unterschied zwischen Theorie und Praxis in der Praxis größer ist als in der Theorie.“ Und ob man will oder nicht: Die Mathematik gelangt an die Grenzen des gesunden Menschenverstandes. Mathematiker müssen unterscheiden zwischen dem, was sicher und sinnvoll ist, und dem, was zwar widerspruchsfrei berechenbar, aber nur fiktiv umsetzbar ist. |
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Beispiel Mengenlehre. Man kann Mengen von allem Möglichen bilden. „Eine
der wichtigsten Mengen überhaupt ist die leere Menge. Eine Menge also, die
kein Element enthält. Sie ist das Nichts. Indem wir eine neue Menge bilden,
die dieses Nichts enthält, wird etwas geschaffen. Dieser Prozess lässt sich
beliebig fortsetzen. Wir haben also etwas potenziell Unendliches aus dem
Nichts erzeugt!“ Er skizziert ein paar Formeln an die Tafel und
verdeutlicht, wie Mathematiker denken. „Wenn Sie dieses potenzielle
Unendlich in eine Menge packen, haben Sie die bekannten natürlichen Zahlen“,
sagt Wegert „Die Mathematik lebt von Zahlen. Aber was sind diese Zahlen?
Gesehen hat die natürlichen Zahlen noch keiner.“ |
3. Verwandte Themen |
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Überall ist es mir bisher eigentlich gelungen, zu den Verwandtschaften einen dummen Satz zu schreiben, welcher in etwa auch den Kern des Problems trifft - geht hier nicht - 's gibt keinen. Der Begriff ist derart zentral und so absolut unklar, dass es einfach keinen Blödsinn gibt, um ihn zu beschreiben. Und nun ist eigentlich wirklich alles irgendwie mit diesem Begriff verwandt. | |||||||||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost am 8. Januar 2017 um 15.54 Uhr |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |