Digitaluhr mit Liedspiel |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 02.04.08 16:11:49 |
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Basierend auf einer Idee aus dem Jahre 1985 hat mich diese kleine Schaltung immer ein wenig fasziniert. Die Menge der im Funkamateur der DDR veröffentlichten Beiträge zu Mikrorechnern ist endlich und klein. Diese Schaltung gehört auf jeden Fall dazu. Im Jahre 2007 gehen wir es an, diesen Plan in die Tat umzusetzen und diese Schaltung sehr groß im Computerraum des Gymnasiums Flöha aufzubauen. Es soll ein AG-Projekt werden - schau'n wer moal ;-) | |||||||
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1. Schaltungsidee und Beschreibung |
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Quellen: Idee nach B. WINTER in Zeitschrift FUNKAMATEUR Heft 5/1987 S. 87 |
1. Schaltungsidee und Beschreibung |
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In diesem Beitrag soll eine
Anwendung des Mikroprozessorsystems U 880 D beschrieben werden. Der
Mikrorechner hat die Aufgabe, die Uhrzeit anzuzeigen, bis zu 32 verschiedene
Lieder mehrstimmig (maximal 8 Töne gleichzeitig) zu spielen und den Dialog
mit dem Bediener zu unterstützen. Das Liedspiel ist in mehreren
Betriebsarten möglich. Es kann sowohl automatisch an den einzelnen
Wochentagen zwischen jeweils programmierbaren Anfangs- und Endzeiten zur
jeweils vollen Stunde, als auch per Hand zu beliebiger Zeit ausgelöst
werden, sofern für das Liedspiel eine Erlaubnis vorliegt. Das bedeutet, es
muss möglich sein, das Liedspiel jederzeit von Hand zu erlauben, zu
verbieten oder es, wenn soeben Lieder gespielt werden, abzubrechen. Um den dafür notwendigen Dialog des Bedieners mit dem Mikrorechner effektiv zu gestalten, wurde ein Menüprogramm eingesetzt. Der Mikrorechner stellt dabei eine Folge von Fragen an den Bediener. Aus den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten soll sich der Bediener eine auswählen und sie dem Mikrorechner per Knopfdruck übermitteln. Zur Darstellung der Texte und der Uhrzeit dient ein vierstelliges 16-Segment-Display, das eine gute Lesbarkeit der Zeichen erlaubt. Um damit längere Texte ausgeben zu können, müssen die anzuzeigenden Zeichen so weitergerückt werden, dass der Eindruck entsteht, als würde der Text vor den Augen des Bedieners abrollen. Wie das Bild 1 zeigt, besteht das Gerät aus den Hauptmodulen: Uhr, Mikrorechner zur Steuerung der Anzeige, Auswertung von Tastenbetätigungen und der Tonerzeugung, Registerschaltung zur Klangformung, NF-Verstärker und 5-VNetzteil. Sie sind in einer Lautsprecherbox untergebracht, die auch die Tastatur und die Anzeige aufnimmt. |
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1. Uhrmodul Der Stromlaufplan der
Uhr ist in Bild 2 dargestellt; der mechanische Aufbau ist aus Bild 19 zu
erkennen. Dieses Modul ist für ein zyklisches Abfragen der Uhrzeit durch den
Mikrorechner konzipiert. Dieser übernimmt deren Anzeige (vgl. dazu
Abschnitte 2.1. und 2.2.). Die Uhr wurde mit CMOS-Schaltkreisen bestückt, um
einen möglichst geringen Stromverbrauch zu sichern. Bild 2 - Stromlaufplan des Uhrenrnoduls des rechnergesteuerten Liedspiels Beim Einschalten der Netzspannung traten zunächst reproduzierbare Fehler
durch die Initialisierung der Ports der PIO-Schaltkreise (U 855 D) bei der
Stundenzählung auf Diese ließen sich aber beseitigen, indem zusätzliche
Stundenimpulse, etwa zum Stellen der Uhr, erst dann zum Zähler gelangen
können, nachdem der Rechner an Stift 124 H-Potential gelegt hat. Das wird
durch das Menüprogramm beim Stellen der Uhr und bei der Rückstellung des
Minutenzählers auf 00 ausgeführt. Die Ganggenauigkeit der Uhr wird von der
Güte des Schwingquarzes EQ101 und der Temperaturabhängigkeit der
Kondensatoren C102, C103 und C104 wesentlich beeinflusst. Umeine hohe
Genauigkeit zu erreichen, kommt häufig ein die frequenzbestimmenden Bauteile
. der Uhr umschließender Thermostat zum Einsatz, der sie auf einer
konstanten, gegenüber der Umgebung höheren Temperatur hält. Hier wurde
folgender Kompromiss zwischen Aufwand und Nutzen gefunden: Die Schaltung
gibt durch ihre Leistungsaufnahme von etwa 12 W (exemplarabhängig!) relativ
viel Wärme an die Umgebung ab. Zwischen Wärmeaufnahme und -abgebe der Luft
im Inneren der Lautsprecherbox stellt sich trotz vorhandener Kühlöffnungen
bei annähernd konstanter Zimmertemperatur auch ein entsprechendes
annäherndes Gleichgewicht ein, wodurch sich im Innern der' Box eine etwa
gleichbleibende Temperatur von etwa 35 °C ergibt. Selbstverständlich sollten
die erwähnten Kondensatoren einen möglichst geringen Temperaturkoeffizienten
besitzen, ihre Kapazitätswerte sind -Abgleichwerte. Im Muster konnte durch
C102 eine tägliche Gangkorrektur von etwa 5 s erreicht werden, damit dürften
auch alterungsbedingte Frequenzänderungen noch zu kompensieren sein. |
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2. Mikrorechnermodul 2.1. Beschreibung der Hardware Bild 3 - Stromlaufplan des Mikrorechnermoduls
Die Einordnung des Mikrorechnermoduls in die Gesamtschaltung ist aus Bild
1 zu entnehmen. Der Stromlaufplan ist in Bild 3 zu sehen, während das Bild
20 einen Blick auf den mechanischen Aufbau gestattet. Die Taktfrequenz für
den verwendeten Mikroprozessor UB 880 D beträgt maximal 2,5 MHz, im
vorliegenden Fall 2,4 MHz. Die aus D214.3 und D214.4 bestehende
Generatorschaltung erzeugt unter Einbeziehung des Quarzes EQ201 zunächst
eine Frequenz von 4,8 MHz, die ein entsprechend beschalteter D-Flip-Flop des
DL 074 D (D215.1) durch 2 teilt. Diese Frequenz wird nochmals halbiert
(D215.2) und dient dann als Ausgangsfrequenz für die Erzeugung der einzelnen
Töne. Bild 4 - Stromlaufplan der Speicheransteuerung bei Verwendung der EPROM-Schettkreise U 2716 G Als Schreib/Lese-Speicher (RAM) dienen zwei 1-K x
4-bit-CMOS-Speicherschaltkreise U 224 D (D204 und D205). Er belegt den dritten
durch D217 ausgewählten Block (Beginnadresse 4600H),
aber nur teilweise. Die Widerstände R206 und R207 sind unbedingt notwendig, um
unerlaubte Schwingungszustände zu vermeiden. Durch eine zusätzliche Pufferung
der Betriebsspannung des RAMs könnte man die Daten bei Netzausfall sichern, das
ist aber nicht verwirklicht worden. Aus Bild 5 ist zu ersehen; wie der
Speicherraum aufgeteilt ist. |
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Beim beabsichtigten Interrupt wird dieses L über die niedriger
priorisierten Bauelemente in der Prioritätskette weitergereicht. Somit kann
höchstens ein noch höher priorisierter Interrupt ausgelöst werden, denn an
diesem Bauelement liegt der IEI-Eingang noch immer auf H. Nach Abarbeitung
der durch den Interrupt aufgerufenen Interruptserviceroutine (Programm, das
durch den Interrupt aktiviert wird) wird am interruptaufrufenden Bauelement
der Ausgang IEO wieder auf H geschaltet; es können dann bereits angemeldete
niedriger priorisierte Interrupts bedient werden. Theoretisch sind unendlich viele Bauelemente in die Interruptprioritätskette aufnehmbar, praktisch gibt es aber Grenzen durch eine notwendige Zeit, um das L=' Potential von Bauelement zu Bauelement durchzureichen. Nach Literaturangaben [2] sind ohne zusätzlichen Aufwand maximal vier Bauelemente erlaubt; im vorliegenden Fall gab es auch bei fünf Bauelementen keine Probleme, möglicherweise deshalb, weil nicht die maximale Taktfrequenz ausgenutzt wurde. Das Bild 6 beschreibt die vorliegende Interruptsituation. Bild 6 - Darstellung der Interruptmöglichkeiten und der Prioritätenkette Die Tastatur ist über Ein-/Ausgabe-Bausteine (PIO) U 855 D angeschlossen.
Die zehn Tasten wurden nicht matrixförmig an einen Port der PIO geführt, zum
einen, weil die Tastenzahl relativ gering ist, und zum anderen, weil zwei
dieser Tasten Interrupts höherer Priorität auszulösen haben (vgl. Bild 1 und
Bild 6). Die mit den Tasten verbundenen Eingänge auf der Leiterplatte sind
jeweils über einen hochohmigen Widerstand gegen +5 V geschaltet; beim
Drücken einer Taste wird der betreffende Eingang auf L gezogen, damit wird
ein Interrupt ausgelöst. 'Zur Unterdrückung von unerwünschten
Interruptauslösungen durch Einstreuungen ist vor jeden Eingang ein RC-Glied
(56 kΩ, 22 nF) geschaltet. Bild 7 -Maßangaben zu den Lichtemitteranzei gen VQB 200 und VQB 201 Bild 8 -Darstellung des Zeichensatzes der VQB 200/201 - darunter jeweils der Zeichenkode Die Lichtschachtbauelemente werden im vorliegenden Fall
multiplex angesteuert, folglich sind alle Segmente (außer dem Dezimalpunkt, der
nur einmal zur Trennung von Stunden und Minuten bei der Anzeige verwendet ist)
parallel geschaltet. Die einzelnen Stellen werden jeweils kurzzeitig über einen
der in Kollektorschaltung arbeitenden Transistoren SF 117 (VT204 bis VT207)
aktiviert. Durch eine schnelle zyklische Wiederholung dieser Ansteuerung sowie
durch die Trägheit des menschlichen Auges entsteht der Eindruck eines ständigen
Leuchtens. |
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2.2. Beschreibung der Software
2.2.1.Initialisierungsprogramm Wichtige Kenngrößen VQB 200/201
Durch ein Reset beim Einschalten werden bestimmte interne Register und
FlipFlops des Mikrorechners U 880 D und seiner peripheren Bausteine (PIO,
CTC) rückgesetzt. Danach wird das Programm ab der Adresse
0000H abgearbeitet. Zur
Unterprogrammbehandlung, Behandlung von Interruptserviceroutinen, Rettung
von aktuellen Registerinhalten, benötigt man einen sogenannten
Kellerspeicher (Stack). Er ist so organisiert, dass das, was zuletzt
gespeichert wurde, als erstes wieder gelesen wird; das ist in gewisser Weise
dem Füllen bzw. Leeren eines Kellers ähnlich. Im U-880-System liegt der
Stack im RAM-Bereich. Wie im Bild 5 zu sehen ist, beginnt er bei der
höchsten RAM-Adresse (43FFH). Das Füllen
verkleinert die Adressen! |
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Es ist festzulegen, ob die Eingänge der PIO-Ports zur Auslösung eines
Interrupts dienen sollen oder nicht. Wenn ja, ist auszuwählen, ob der
Interrupt beim Sprung auf L oder auf H an den Eingängen ausgelöst wird und
ob bereits der erste Eingang, der dieses Potential annimmt, oder erst der
letzte ihn auslöst. Im vorliegenden Fall löst der erste Eingang, der auf L gezogen wird, den Interrupt aus. Wie dem Bild 1 zu entnehmen ist, dient Port A von PIO 1 (D206) zur bereits erwähnten Parallel/Serien-Wandlung der Daten zur Uhrzeit (zwei Ausgänge, ein nichtinterruptfähiger Eingang), zur Aktivierung der Minutenrückstellung und des Stehens des Stundenzählers im Uhrmodul (ein Ausgang), zur Auslösung des Liedspiels bei jeder vollen Stunde (ein interruptfähiger Eingang) und zur Steuerung des noch zu besprechenden Hüllkurvenformers (drei Ausgänge). Port B dieser PIO wird durch die Tastatur (außer Taste „MR") belegt, so dass alle Bits als interruptfähige Eingänge zu programmieren sind. An Port A von PIO 2 (D207) ist die Taste „MR" angeschlossen (ein interruptfähiger Eingang), außerdem drei Leuchtdioden (drei Ausgänge) und die Stellentreiber der Anzeige (vier Ausgänge). Zur Ansteuerung der 16 Segmente dienen Port B von PIO 2 (D207) und Port A von PIO 3 (D208). Alle Bits dieser Ports sind als Ausgänge programmiert. Mit Port B von PIO 3 wird lediglich der Dezimalpunkt angesteuert. Die Töne werden durch Teilung einer geeigneten Frequenz in Kanälen des Zähler- und Zeitgeberbausteins (CTC) U 857D erzeugt. Jeder der vier Kanäle eines solchen Bausteins kann als Zähler oder Zeitgeber mit oder ohne Interruptverbot programmiert werden. Als Zähler programmiert, können mit- dem CTC-Kanal Impulse mit maximal der halben Taktfrequenz registriert werden. Dabei wird bei jedem Impuls ein Rückwärtszähler von einer vorgegebenen Zahl (Zeitkonstante) um eins erniedrigt. Beim Zählerstand Null entsteht am Ausgang des Kanals ein Impuls, die Zeitkonstante wird wieder in den Rückwärtszähler geladen, und falls erlaubt, wird ein Interrupt ausgelöst. Danach beginnt der gesamte Vorgang von neuem. Kanal 3 besitzt keinen Ausgang, ist aber interruptfähig. Arbeitet der Kanal als Zeitgeber, so werden Taktimpulse zunächst in einem programmierbaren Vorteiler (Teilerfaktor entweder 16 oder 256) gezählt und dann dem erwähnten Rückwärtszähler zugeführt. Beim Nülldurchgang dieses Zählers geschieht dann dasselbe wie in der Betriebsart „Zähler". Die Zeitkonstante kann in jedem Fall zwischen Eins (0111) und 256 (0011) gewählt werden. Sie kann entweder beim Programmieren des Kanals sofort übergeben werden oder erst später. Es ist auch möglich, durch Softwarekommandos die Arbeit des Kanals zu unterbrechen. Die Töne werden mit CTC-Kanälen durch Frequenzteilung einer Impulsfolge von 240 kHz bzw. von 60 kHz bei den Bässen erzeugt. Um diese letzteren Ausgangsfrequenzen zu erhalten, wird die mit D215.2 erzeugte Frequenz ..von 1,2 MHz durch 5 bzw. durch 20 geteilt. Dazu werden die Kanäle 1 und 2 von CTC 3 (D211) verwendet. Diese Kanäle müssen aufgrund der notwendigen Zeitkonstanten als Zähler arbeiten, deshalb ist auch die Bereitstellung der 1,2-MHzFrequenz erforderlich, weil die maximale Zählerfrequenz höchstens die halbe Taktfrequenz sein darf. Die Teilerfaktoren werden beim Programmieren den CTCKanälen übermittelt, für diese Kanäle besteht Interruptverbot. Die 240-kHz- und 60-kHz-Impulse werden CTC-Kanäle zur Tonerzeugung übergeben. Die Kanäle 0 und 1 von CTC 1 (D212) sowie von CTC 4 (D209) dienen der Erzeugung der Töne ais bis e3. Mit den Kanälen 0, 1 und 2 von CTC 2 (D210) und Kanal 2 von CTC 1 können die Töne ATS, bis e' (Bässe) erzeugt werden. Die dazu notwendige Zeitkonstante wird erst bei beabsichtigter Tonerzeugung dem jeweiligen -Kanal übergeben, vorher ist der Kanal inaktiv. Im Initialisierungsprogramm wird er aber vorbereitend als Zähler mit Interruptverbot programmiert. Wenn die Kanäle bei der Tonerzeugung aktiv sind, stehen an den Kanalausgängen stark unsymmetrische Impulse zur Verfügung. Der Kanal 0 des CTC 3 wird als Zeitgeber mit Interruptverbot programmiert. Als Vorteilerfaktor wird 16 gewählt, die Zeitkonstante beträgt 240. Die Ausgangsfrequenz dieses Kanals (625 Hz) wird den Kanälen 3 der CTC 1, 2 und 3 zugeführt. Diese drei Kanäle dienen der Steuerung des Hüllkurvenformers zur Erzielung des Ein- und Ausschwingverhaltens der Töne. Dafür sind entsprechende Programme notwendig (vgl. Abschnitt 2.2.4.), folglich ist die Interruptmöglichkeit für jeden dieser Kanäle erforderlich. Ansonsten sind die Kanäle als Zähler programmiert. Die Zeitkonstanten können bei jedem Lied anders sein, deshalb werden sie erst beim Liedspiel übergeben. Zur Realisierung der Interruptarbeit wird die komfortabelste Möglichkeit des U880-Systems (Mode 2) durch das Initialisierungsprogramm eingestellt. Bei Interruptauslösung wird, falls die Interruptbedingung erlaubt und möglich ist, aus dem niederwertigen Teil eines so genannten Interruptvektors, der vom peripheren Baustein geliefert wird - je nach anforderndem Port der PIO bzw. des Kanals der CTC unterschiedlich -, und dem höherwertigen Teildes Interruptvektors, der in einem Register der CPUabgelegt ist, eine Adresse gebildet. Die Daten, die unter dieser Adresse und der nächsten im Speicher stehen, bilden die Anfangsadresse der entsprechenden Interruptserviceroutinen. Das bedeutet, alle solche Anfangsadressen sollten in einer Tabelle zusammengefaßt werden. Auf Besonderheiten, die beim Anlegen, dieser Interrupttabelle zu beachten sind, sei hier nicht weiter eingegangen. Im Initialisierungsprogramm muß dem erwähnten Interruptregister des U 880 D der höherwertige Teil des Interruptvektors übergeben werden, während das bei der Programmierung der Peripheriebausteine für die niederwertigen Teile gilt. Der Teil des RAM, der den Notizzettelspeicher und Textspeicher darstellt, wird vollständig mit 00H geladen, um einen definierten Anfangszustand zu erreichen. Anschließend werden Standardwerte eingestellt:
Das Leuchten der gelben Leuchtdiode VD 03 zeigt die Programmierung dieser Standardwerte an. An allen Ausgängen der PIOs werden Anfangswerte ausgegeben. Am Schluss des Initialisierungsprogrammes erfolgt die softwaremäßige Interrupterlaubnis, danach beginnt das folgende Programm. 2.2.2. Programm zur Anzeige der Uhrzeit Dieses Programm arbeitet zyklisch. Es beginnt mit einer Abfrage der binär
verschlüsselten Uhrzeit mittels der im Abschnitt 1 beschriebenen Parallel/SerienWandlung.
Im U 880 D werden die empfangenen Daten zunächst in einem Registerpaar
abgelegt und so konvertiert, dass im Anzeigespeicher derjenige Kode steht,
der den Ziffern der Uhrzeit entspricht (vgl. Bild 8). Dabei ersetzt bei den
Stunden zwischen 00 und 09 ein Leerzeichen die führende Null. Dann wird das
Ansteuerprogramm für die Anzeige so oft abgerufen, dass nach etwa 0,5 s ein
Zyklus beendet ist. Das Ansteuerprogramm für die Anzeige ist Unterprogramm
bei der Anzeige der Uhrzeit und des Menüprogramms (vgl. Abschnitt 2.2.3.).
Der prinzipielle Ablauf sei im folgenden beschrieben: Zu Beginn stellt der
Inhalt des Indexregisters IX die höchste von vier aufeinanderfolgenden
Speicheradressen dar, deren Inhalt anzuzeigen ist. Diese Daten stellen die
Kodes der anzuzeigenden Zeichen dar, sie werden mit einem Zeichengenerator
in Ausgabeinformationen für die Ansteuerung der 16-SegmentAnzeige
konvertiert. Der verwendete Zeichensatz ist aus Bild 8 zu entnehmen: dort
befinden sich auch die Zeichenkodes. Den Zeichenkode habe ich so
zusammengestellt, dass eine möglichst einfache Darstellung von
Hexadezimalziffern (0 bis F) möglich ist, wobei aber der Zeichenkode 00 als
Leerzeichen vorkommt. Das ist für die Textdarstellung im vorliegenden Fall
sinnvoll. Der Inhalt der durch das IX-Register angezeigten Adresse wird in
den Akkumulator geladen, dort verdoppelt und dazu die Anfangsadresse der
Tabelle mit den Ausgabekodes für die PIO-Ports addiert. Es ergibt sich eine
Adresse, deren Inhalt an den Port B von PIO 2 erscheint. Die Adresse wird um
eins erhöht, der dortige Inhalt gelangt an Port A von PIO 3. 2.2.3. Menüprogramm Es dient zur Unterstützung des Dialogs zwischen Mensch und Mikrorechner.
Eine beliebige Tastenbetätigung (außer „MR") ruft durch einen Interrupt
dieses Programm auf. Dabei bringt der Mikrorechner Fragen mit vorgegebenen
Antwortmöglichkeiten oder andere Texte zur Anzeige. Die Antworten werden
wieder durch Tastenbetätigungen an den Mikrorechner übergeben. Mit Hilfe
dieses Frage/Antwort-Dialogs kann der Bediener sich - wie aus dem Angebot
einer Speisekarte - ein Menü zusammenstellen; hierdurch erklärt sich auch
dieser Programmname. Die Textanzeige erfolgt im vorliegenden Fall wieder
über das Display, das auch die Uhrzeit anzeigt. Dabei ist lediglich der
nicht benötigte Trennpunkt zwischen Stunden und Minuten während des
Menüprogramms abgeschaltet.
Es lassen sich vier verschiedene Betriebsarten einstellen: Zu jeder Stunde (bzw. beim Drücken der Taste „Mt") erfolgt das Spiel
Ist an einem Wochentag die Zeit des Beginns und des Endes des Liedspiels jeweils die gleiche Zeit (aber nicht 12 Uhr), so interpretiert der Rechner das so, dass an diesem Tag keine Pause des Liedspiels festgelegt ist. Sind diese Zeiten aber jeweils 12 Uhr, so findet an diesem Tag kein Liedspiel statt. Im allgemeinen erfolgt eine Quittierung von Tastenbetätigungen durch einen kurzen Ton und eine Änderung des Textes oder anderem gerade Angezeigten. In das Menüprogramm wurde auch eine Handauslösung des Liedspiels zu beliebiger Zeit mit einbezogen, obwohl damit keine Textanzeige verbunden ist. 2.2.4. Programme zum Liedspiel Diese Programme sind relativ kompliziert aufgebaut und sollen deshalb nur
prinzipiell erläutert werden. So dienen sie u. a. zur Entscheidung darüber,
ob das Liedspiel erlaubt ist oder nicht, zum Suchen der Daten (Noten, Tempo
usw.) für die Lieder, zur Realisierung von unterschiedlichen Notenlängen und
Tonhöhen sowie vom richtigen Tempo. Mit ihnen ist auch der Abbruch des
Liedspiels möglich. Während des Liedspiels erfolgt die Anzeige der laufend
aktualisierten Uhrzeit. Die zeitliche Belastung des Mikrorechners durch die
Abarbeitung der Liedspielprogramme ist relativ gering, so dass sie die
Anzeige kaum beeinträchtigt. |
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Bild 10 - Stromlaufplan der Registerschaltung und der FlipFlop-Teilerkette Beim Liedspiel werden die Daten aus dem Etikett der Datei des jeweiligen
Liedes in einen bestimmten RAM-Bereich geladen, anschließend werden
Parameter, wie z. B. das. Tempo als Zeitkonstante an einen CTC-Kanal
übergeben. Im Etikett sind auch - wie bereits erwähnt - Aussagen über das
Vorhandensein von Stimmen enthalten. |
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3. Registerschaltungen und NF-Verstärker
Bild 11 - Stromlaufplan des NF-Verstärkers und der FlipFlop-Teilerketten Der Stromlaufplan ist in den Bildern 10 und 11 dargestellt. Einen
Eindruck vom mechanischen Aufbau vermitteln die Bilder 20 und 21. Die
einzelnen CTC-Kanäle, die die Tonfrequenzen erzeugen sollen, liefern an
ihren Ausgängen eine 8bzw. 4mal höhere Frequenz als die Frequenz, die den
Tönen entspricht. Die CTC-Ausgangsimpulse sind sehr unsymmetrische
Rechtecke, deshalb ist jedem Ausgang ein D-Flip-Flop (1/2 DL 074 D)
zugeordnet, das eine symmetrische Rechteckspannung der halben Frequenz
erzeugt. Um aus dieser unschön klingenden Impulsfolge angenehme Klänge zu
formen, kamen Registerschaltungen in Form von RC- bzw. RLC-Filtern zum
Einsatz [3]. Den einzelnen Filtern werden gleichzeitig die Grundfrequenz des
Tones sowie das Doppelte und das Vierfache (außer beim Bassregister) dieser
Frequenz zugeführt. Dazu muss die gerade erwähnte symmetrische
Rechteckspannung nochmals durch 4 bzw. 2 mit zwei bzw. einem D-Flip-Flop (s)
geteilt werden. Die einzelnen Registerschaltungen sind frequenzselektiv
wirkende Spannungsteiler. 4. Zum mechanischen und elektrischen Gesamtaufbau Der
Gesamtaufbau ist aus Bild 19 (s. 3.,US im nächsten Heft) zu erkennen. Wie
bereits erwähnt, wurden die Hauptmodule (außer dem Netzteil) auf
universellen Lochrasterplatten aufgebaut. Die Verdrahtung erfolgte mit
dünnem Schaltdraht der Leiterplatte, einige Bauelemente befinden sich auch
unterhalb der Platte. Die Leiterplatten tragen auf einer Stirnseite jeweils
24-polige Zeibina-Steckleisten. Die Leiterplatten des Mikrorechnermoduls
wurden durch Schrauben fest miteinander verbunden. Zusätzlich ist für den
Anschluss der Anzeigebauelemente an den Mikrorechnermodul eine Steckleiste
mit 26 Polen eingesetzt, deren Anschlüsse ein Flachbandkabel mit den VQB
200, die auf einer kleinen Leiterplatte befestigt sind, verbindet. Der
Anschluss der Tastatur und der drei einzelnen Leuchtdioden erfolgte
ebenfalls über ein Flachbandkabel. Die RC-Glieder (56 kd2, 22 nF) zwischen
Tasten und PIO-Schaltkreis wurden nachträglich freitragend an der
Steckleiste angebracht. Bild 13 zeigt den Stromlaufplan des Netzteils.
Bild 12: Aufbau des Etiketts der Datei |
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5. Hinweise zur Programmierung der Lieder
Anhand zweier Beispiele sollen diese Hinweise illustriert werden. Gewählt
wurde als Beispiel 1 das Lied „Kuckuck, Kuckuck.ruft's aus dem Wald"
(einstimmig) und als Beispiel 2 „La Paloma" (zweistimmig mit
Bassbegleitung). Ab Adresse 200H befindet sich eine 64 Byte lange Tabelle,
in der sich die Anfangsadressen der Dateien für die 32 zu spielenden Lieder
befinden. Zunächst ist der L-Teil und dann der H-Teil dieser Anfangsadresse
einzutragen: |
2. Bedienungshinweise |
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3. Umsetzung |
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Das Projekt startet justament 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung und an dieser Stelle werden wir laufend davon berichten. Wir schreiben heut' den 12. Juli 2007 - die Leiterplatte mit der CPU sowie der Taktlogik wird dann auch Lochraster-Euro-Platine 160 x 100 entstehen und anschließend systematisch weiter geführt werden. Im Gegensatz zum Zustand vor 20 Jahren ist die Beschaffung Bauelemente kein Problem mehr (im Gegenteil: es wird schon schwierig, so alte Sachen noch zu versorgen - aber unser Bastelkiste ist ergiebig), anders sieht es mit der Finanzierung aus - da hat sich seit damals nicht viel geändert - Elektronik ist teuer! |
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6. Verwandte Themen |
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Was ist alles mit dem Aufbau eines Microcomputers verwandt? Antwort: faktisch der gesamte Bereich der Digitalelektronik und sowieso die gesamte Technik der Software-Technologie der Vergangenheit, Gegenwart sowie zumindest der nächsten Zukunft. Wum - das hat gesessen! Aber keine Angst, dies ist weder ein Projekt für jedermann noch weiß man vorweg alles - das ist ja auch ein Projekt zum Selberweiterlernen! | ||||||||||||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost im Juli 2007 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |