Die griechischen Götter und Helden: Sibylle history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 01.04.06 20:34:40

Sibylle, griechisch Sibylla, in der griechischen und römischen Mythologie Bezeichnung für Seherinnen, die, von einem Gott begeistert, in Ekstase zukünftige Ereignisse verkündeten. Zwar waren sie nicht unsterblich, konnten der Überlieferung zufolge jedoch sehr alt werden. Meist wurden sie mit dem Kult des Gottes Apollon in Verbindung gebracht, von dem sie die Gabe der Weissagung erhielten. Die Sibyllen, die ursprünglich aus dem Orient stammten, weissagten im Gegensatz zu den Orakelpriestern und -priesterinnen, an die man sich mit einer Frage wenden musste, aus eigenem Antrieb – häufig drohendes Unheil. Frühgriechische Quellen erwähnen nur eine Sibylle, wahrscheinlich die Herophile von Erythrai, die den Trojanischen Krieg voraussagte. Durch spätere Überlieferungen erhöhte sich die Zahl der Sibyllen auf insgesamt zehn, berühmt waren die Sibyllen von Kyme (Cumae) in Kampanien, Libyen und Erythrai an der ionischen Küste. In der römischen Mythologie spielte besonders die Sibylle von Cumae, Deiphobe, eine Rolle. Als Apollon ihr alles versprach, was sie wollte, wenn sie seine Geliebte würde, wünschte sie sich so viele Lebensjahre, wie ein Haufen Sandkörner enthielte, vergaß jedoch, gleichzeitig um ewige Jugend zu bitten. So alterte sie immer weiter, bis sie schließlich so stark geschrumpft war, dass sie in eine von der Höhlendecke herabhängende Flasche passte, ohne jede Aussicht, vom Tod erlöst zu werden. In späteren Überlieferungen führte sie den trojanischen Königssohn Aeneas durch die Unterwelt, wo er seinen Vater Anchises traf. Einer anderen Version zufolge erschien sie dem siebenten und letzten König von Rom, Lucius Tarquinius Superbus, in Gestalt einer betagten Frau und bot ihm neun prophetische Schriften mit rätselhaften Weissagungen zu einem hohen Preis an. Als er ihr Angebot ausschlug, vernichtete sie drei Bücher und bot ihm danach die übrigen sechs für dieselbe Summe an. Wieder lehnte Tarquinius ab, woraufhin sie drei weitere Bücher vernichtete. Zuletzt kaufte ihr der König auf Anraten eines Priesterkollegiums die restlichen drei Bücher zum gleichen Preis ab, den sie ursprünglich für alle neun Bücher verlangt hatte. Diese drei Bücher wurden unter staatlicher Kontrolle im Tempel des Jupiter Capitolinus in Rom aufbewahrt und in Notzeiten auf Senatsbeschluss von einem besonderen Kollegium um Rat gefragt. Nachdem die ursprünglichen Sibyllischen Bücher bei einem Brand im Jahre 83 v. Chr. vernichtet worden waren, wurde eine neue Sammlung verfasst, die man noch in der Kaiserzeit befragte. Diese wurden 405 n. Chr. von Stilicho vernichtet.

© 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

1. Abstammung und Verwandtschaft
2. Sage
3. Reflexion in der Kunst
4. Weblinks
Zur griechischen Sagenwelt


1. Abstammung und Verwandtschaft history menue scroll up

 
 
 
 


2. Sage history menue scroll up

 
 
 


3. Reflexion in der Kunst history menue scroll up
 
 
 


4. Weblinks history menue scroll up

 
 
 
 



zur Hauptseite
© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost Januar 2006