Die griechischen Götter und Helden: Sibylle |
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Sibylle, griechisch Sibylla,
in der griechischen und römischen Mythologie Bezeichnung für
►Seherinnen,
die, von einem Gott begeistert, in Ekstase zukünftige Ereignisse
verkündeten. Zwar waren sie nicht unsterblich, konnten der Überlieferung
zufolge jedoch sehr alt werden. Meist wurden sie mit dem Kult des Gottes
►Apollon
in Verbindung gebracht, von dem sie die Gabe der Weissagung erhielten. Die
Sibyllen, die ursprünglich aus dem Orient stammten, weissagten im Gegensatz
zu den
►Orakelpriestern
und -priesterinnen, an die man sich mit einer
Frage wenden musste, aus eigenem Antrieb – häufig drohendes Unheil.
Frühgriechische Quellen erwähnen nur eine Sibylle, wahrscheinlich die
►Herophile
von
►Erythrai,
die den
►Trojanischen
Krieg voraussagte. Durch spätere Überlieferungen
erhöhte sich die Zahl der Sibyllen auf insgesamt zehn, berühmt waren die
Sibyllen von Kyme (Cumae) in Kampanien, Libyen und Erythrai an der ionischen
Küste. In der römischen Mythologie spielte besonders die Sibylle von Cumae,
►Deiphobe,
eine Rolle. Als Apollon ihr alles versprach, was sie wollte, wenn sie seine
Geliebte würde, wünschte sie sich so viele Lebensjahre, wie ein Haufen
Sandkörner enthielte, vergaß jedoch, gleichzeitig um ewige Jugend zu bitten.
So alterte sie immer weiter, bis sie schließlich so stark geschrumpft war,
dass sie in eine von der Höhlendecke herabhängende Flasche passte, ohne jede
Aussicht, vom Tod erlöst zu werden. In späteren Überlieferungen führte sie
den trojanischen Königssohn
►Aeneas
durch die Unterwelt, wo er seinen Vater
►Anchises
traf. Einer anderen Version zufolge erschien sie dem siebenten und letzten
König von Rom, Lucius Tarquinius Superbus, in Gestalt einer betagten Frau
und bot ihm neun prophetische Schriften mit rätselhaften Weissagungen zu
einem hohen Preis an. Als er ihr Angebot ausschlug, vernichtete sie drei
Bücher und bot ihm danach die übrigen sechs für dieselbe Summe an. Wieder
lehnte Tarquinius ab, woraufhin sie drei weitere Bücher vernichtete. Zuletzt
kaufte ihr der König auf Anraten eines Priesterkollegiums die restlichen
drei Bücher zum gleichen Preis ab, den sie ursprünglich für alle neun Bücher
verlangt hatte. Diese drei Bücher wurden unter staatlicher Kontrolle im
Tempel des Jupiter Capitolinus in Rom aufbewahrt und in Notzeiten auf
Senatsbeschluss von einem besonderen Kollegium um Rat gefragt. Nachdem die
ursprünglichen Sibyllischen Bücher bei einem Brand im Jahre 83 v. Chr.
vernichtet worden waren, wurde eine neue Sammlung verfasst, die man noch in
der Kaiserzeit befragte. Diese wurden 405 n. Chr. von Stilicho vernichtet. © 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. |
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1. Abstammung und Verwandtschaft 2. Sage 3. Reflexion in der Kunst 4. Weblinks |
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1. Abstammung und Verwandtschaft |
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2. Sage |
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3. Reflexion in der Kunst |
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4. Weblinks |
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