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Peloponnes, Halbinsel in Griechenland, die durch
die Landbrücke von Korinth mit dem Festland verbunden ist. Durch den im 1893
fertig gestellten Kanal von
►Korinth
wird die Peloponnes zu einer künstlichen Insel.
Die Halbinsel markiert den südlichsten Teil der Balkanhalbinsel und umfasst
etwa 15 490 Quadratkilometer. Die Einwohnerzahl beträgt ungefähr 500 000.
Größte Stadt und Verwaltungssitz der Region Peloponnes ist Patras, eine
wichtige Hafenstadt an der nordwestlichen Küste. Vor allem im Süden und
Osten ist die Küste der Halbinsel durch weit in das Land hineinreichende
Buchten stark gegliedert. Diese Buchten bilden von Westen nach Osten den
Messenischen Golf, den Lakonischen Golf und den Argolischen Golf (Golf von
Nauplia). Das Innere der Halbinsel ist überwiegend gebirgig. Im Taygetos
befindet sich mit 2 407 Metern der höchste Berg des Landes. Die einzelnen
Bergketten werden durch Becken voneinander getrennt. Vor allem die tieferen
Lagen werden landwirtschaftlich genutzt. Zu den wichtigsten Anbauprodukten
gehören Wein, Oliven, Zitrusfrüchte und Getreide. Ausgedehnte Pflanzungen
von Maulbeerbäumen bilden die wirtschaftliche Basis für die
Seidenraupenzucht. Darüber hinaus spielt die Viehwirtschaft, vor allem die
Haltung von Schafen und Ziegen, eine wichtige Rolle. Das produzierende
Gewerbe beschränkt sich auf die Herstellung von Nahrungsmitteln und
Bekleidung. Zu einer wichtigen Erwerbsquelle hat sich während der
vergangenen Jahrzehnte der Fremdenverkehr entwickelt. Besonders die antiken
Stätten wie Olympia im Westen und Sparta im Süden ziehen alljährlich
zahlreiche Besucher an.
Im 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. wurde die Peloponnes von den
►Dorern
(Doriern) besiedelt. Zu jener Zeit lebten im Nordwesten der Halbinsel
►Achaier.
Der Aufstieg von
►Sparta
begann im 8. Jahrhundert v. Chr. Unter der Führung von Sparta schlossen sich
die meisten Staaten der Halbinsel im 6. Jahrhundert v. Chr. zum
Peloponnesischen Bund zusammen und gingen gemeinsam im Peloponnesischen
Krieg (431-404 v. Chr.) gegen Athen vor. Im Jahr 338 v. Chr. geriet das
Gebiet unter makedonische Herrschaft. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr.
begann die Vormachtstellung des Achaiischen Bundes. 146 v. Chr. wurde die
Peloponnes einem römischen Statthalter unterstellt; 395 n. Chr. wurde sie
Teil der östlichen Hälfte des Römischen Kaiserreiches, später des
Byzantinischen Reiches. Die Peloponnes geriet im 15. Jahrhundert unter
osmanische Herrschaft. Gegen diese erhob sich die Bevölkerung in mehreren
Aufständen, deren letzter 1821 im Griechischen Unabhängigkeitskampf
gipfelte.
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