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Epirus (griechisch épeiros: Festland),
Gebirgslandschaft im Nordwesten Griechenlands.
In der Antike grenzte Epirus im Norden an ►Illyrien
und ►Makedonien,
im Osten an ►Thessalien,
im Süden an den Golf von Ambrakia und an ►Ätolien
und im Westen an das ►Ionische
Meer. Die wichtigste Stadt im antiken Epirus war
Dodona mit seinem Zeusheiligtum und seinem berühmten ►Orakel. Die Bevölkerung
galt wie die des benachbarten Makedonien als nichtgriechisch und setzte sich
aus mehreren Stämmen zusammen. Seine Blütezeit hatte das antike Epirus unter
König Pyrrhos I. (Regierungszeit 306-272 v. Chr.), der die epirotischen
Stämme unter seiner Herrschaft vereinigte und sein Reich festigte; um 233 v.
Chr. wurde das Königtum zugunsten eines republikanischen Staatswesens
gestürzt. Epirus befand sich wiederholt im Krieg mit Makedonien und Rom; 168
v. Chr. wurde Epirus von den Römern besiegt und auf Grund seines Bündnisses
mit Makedonien verwüstet. Ab 148 v. Chr. war Epirus zusammen mit Makedonien
römische Provinz. Ab 27 v. Chr. war Epirus dann Teil der römischen Provinz
Achaia, ab 67 n. Chr. eigenständige Provinz. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts
wurde der Norden, das spätere Albanien, als eigene Provinz abgetrennt, und
im 4. Jahrhundert kamen die beiden Provinzen an das Oströmische bzw.
Byzantinische Reich. Nach der Eroberung Konstantinopels und der Errichtung
des Lateinischen Kaiserreiches 1204 gründeten byzantinische Griechen das
selbständige Despotat Epirus; 1337 kam es an das wieder errichtete
Byzantinische Reich zurück. 1348 fiel Epirus an Serbien, und in der Folge
siedelten sich im Westen und Norden Albaner an. Der Westen geriet unter
albanische Herrschaft, der Rest blieb ein unabhängiges Fürstentum, bis es
1430 von den Osmanen erobert wurde. Der Region östlich des Flusses Arta kam
1834/84, weitere Teile durch den Balkankrieg (1912/13) an Griechenland. Im
Norden des Epirus entstand ein unabhängiger albanischer Staat, was zu einem
Konflikt mit Griechenland führte; 1923 wurde die Aufteilung des Epirus
zwischen Griechenland und Albanien vom Völkerbund bestätigt.
Der nordwestliche Verwaltungsbezirk Griechenlands trägt noch heute den Namen
Epirus. Es ist ein vorwiegend landwirtschaftlich genutztes Gebiet; hier
werden Weizen und andere Getreidesorten, Oliven, Obst, Gemüse und Tabak
angebaut. Wirtschaftlicher Mittelpunkt ist die Bezirksstadt Ioannina.
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