Zeitgeber- und Teilerschaltkreis B555D |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 26.01.20 09:53:00 |
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Für das Haupteinsatzgebiet
„Zeitsteuerungen" stehen neben den bekannten Realisierungen in TTL- oder
CMOS-Technik die im folgenden vorgestellten Schaltkreise zur Verfügung. Sie
bieten ein günstiges Verhältnis zwischen Aufwand und erreichbarer Präzision.
Durch eine von der Betriebsspannung weitgehend unabhängige
Komparatorschaltung lassen sich mit den Schaltkreisen B555D und D/E355D nach
dem bekannten Prinzip der Kondensatorauf- bzw. -entladung relativ genaue
Kurz- und Langzeitsteuerungen realisieren. Der Teilerschaltkreis D/E351D
verlängert die erreichbaren Zeitspannen beträchtlich. Bei Bedarf kann er
(oder der D/E355D bzw. eine Kombination beider) auch quarzgesteuert werden.
Der durch die I2L-Technik der beiden letztgenannten Typen
gegebene geringe Energiebedarf und das mit nur zwei Schaltkreisen mögliche
Teilerverhältnis macht solche Schaltungen bekannten Lösungen in TTL-Technik
weit überlegen. Bereits in seinen Hauptfunktionen als Zeit- bzw. Taktgeber hat sich der in bipolarer Standardtechnologie realisierte B555D seit langem in zahllosen Einsatzfällen bewährt. Dieser Schaltkreis wird international von mehreren Herstellern angeboten. Demgegenüber stellen die Schaltkreise D/E351D und D/E355D Eigenentwicklungen des Kombinats Mikroelektronik dar. |
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1. Zeitschaltkreise B555D und B556D |
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Quellen: | |||||||
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http://www.elektor.de/elektronik-news/der-vater-des-555-ist-tot.2244269.lynkx?utm_source=DE&utm_medium=email&utm_campaign=news&cat=components
Der gebürtige schweizer Elektroingenieur Hans R. Camenzind ist am 08.08.2012
im Alter von 78 Jahren gestorben. Damit verliert die Technikwelt den
prominenten Erfinder des NE555, des meistverkauften ICs aller Zeiten.
Camenzind arbeitete Ende der 1960er-Jahre in verschiedenen Firmen der
aufstrebenden Elektronikindustrie und entwickelte 1971 während seiner
Tätigkeit für den damaligen Halbleiterhersteller Signetics (heute NXP) das
allgemein bekannte Timer-IC NE555. |
1. Zeitgeberschaltkreise B555D und B556D |
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Diese beiden Schaltkreise,
von denen der B556D die Doppelversion des B555D darstellt, werden den
analogen Schaltungen zugerechnet. Allgemein üblich ist daher eine
Darstellung durch ein Rechteck mit Anschlussnumerierung. Die Vielfalt der
Einsatzfälle gerade dieser Typen und die in den Publikationen recht
freizügig genutzte Positionierung der einzelnen Anschlüsse erschwert oft die
Übersichtlichkeit. In diesem Buch wird der B555D (B556D) daher in Anlehnung
an den im Eingangsteil vergleichbaren D/E355D mit durch Kurzzeichen
spezifizierten Ein- und Ausgangsfeldern dargestellt, deren Lage fest
vorgegeben bleibt. Damit ergibt sich meist eine Information auf den ersten
Blick, und das Suchen nach der Zuordnung bestimmter Ziffern entfällt. Das
dürfte auch die Handhabung des B556D erleichtern. Übrigens ist von einer solchen Darstellungsart bereits beim C520D im vorigen Abschnitt Gebrauch gemacht worden, obgleich man auch ihn (durch „C" eingeordnet) zu den Analogschaltkreisen rechnet, trotz digitalen Ausgangsteils. Diese Inkonsequenz zeigt sich im Vergleich mit dem D/E355D deutlich, dessen Eingangsteil dem B555D ähnelt. Dennoch hat man ihn („D", „E") eindeutig den digitalen Schaltkreisen zugeordnet. Wenn im folgenden hauptsächlich der B555D besprochen wird, so schließt das stets die Einsatzmöglichkeit für 1/2 B556D ein, d. h., ab 2 x B555D in einem Anwendungsbeispiel liegt der Einsatz von 1 x B556D nahe. |
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Der B555D hat folgende Hauptmerkmale:
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2. Funktion |
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Bild oben zeigt das Übersichtsschaltbild des
B555D (bzw. einer Hälfte des B556D mit anderer Anschlußnumerierung). Der
B555D besteht danach aus den folgenden Stufen:
Die Beschreibung der einzelnen Stufen orientiert sich an den Anschlußziffern des B555D. |
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Der
Komparatorteil. Die beiden Komparatoren sind in ihren Schaltschwellen durch den
Referenzspannungsteiler fest verknüpft. Sie liegen dadurch auf (typisch) 1/3 bzw.
2/3 der jeweils anliegenden Betriebsspannung. Der Anschluss 5 führt daher 2 UCC/3.
Man kann durch Zuführen einer externen Spannung 1,5 V ≤ U5 ≤ 0,95 UCC
an dieser Stelle die beiden Ansprechwerte verändern. Die beiden Schalteingänge
der Komparatoren, Triggereingang 2 und Schwellwert Die beiden Schalteingänge der
Komparatoren, Triggereingang 2 und Schwellwerteingang 6, reagieren bei
entsprechenden Eingangsspannungen auf Grund der erkennbaren Verknüpfungen so:
Komparator 2 schaltet an seinem Ausgang auf H, wenn U6 > 2 UCC/3, und
Komparator 1 schaltet auf H, wenn U2 < 1 UCC/3. Das RS-Flipflop. Mit den Signalen aus den beiden Komparatoren wird das Flipflop gesetzt oder rückgesetzt, je nach den an den Eingängen liegenden Spannungswerten. Bei dynamischen Vorgängen gilt folgendes Verhalten, sofern 4 (R) auf H: Eine abfallende Flanke an 2 löst bei Unterschreiten von UCC/3 ein Setzsignal für das Flipflop aus. Dessen Ausgang geht dadurch auf L, und die Ausgangsstufen werden gesperrt. 2 auf L heißt also, 3 und 7 gehen auf H, sofern 6 auf L liegt (mindestens auf < 2 UCC/ 3). Überschreitet andererseits eine an 6 liegende Spannung den Wert 2 UCC/3, so setzt Komparator 2 das Flipflop zurück. Damit schalten die Ausgänge auf L. Rücksetzen lässt sich auch (sofern 2 auf > UCC/3 liegt), wenn U4 auf < 0,4 V gesenkt wird. Das muss in Form einer möglichst steilen Schaltflanke und möglichst bis nahe 0 V geschehen, damit sich der Schaltkreis eindeutig verhält. (Bei 2 auf L schaltet 3 nach dem Impuls an 4 sonst wieder auf H!) Für alle übrigen Betriebsfälle ist Anschluss 4 auf einer Spannung zwischen > UCC/3 und UCC zu halten, um Fehlschalten zu vermeiden. Man darf daher z. B. 4 mit 5 verbinden, wenn an 5 keine spezielle Steuerung vorgesehen ist, durch die U5 < UCC/3 werden kann. Solange 4 auf L gehalten wird, bleiben Schaltsignale an den anderen Eingängen wirkungslos, und die Ausgangsstufen führen L. Die Entladestufe. In Zeit- und Oszillatorschaltungen sorgt das Verhalten des
Komparatorteils in Verbindung mit dem Flipflop und dem Entladeausgang 7 dafür,
dass eine von ihm überwachte Kondensatorspannung in der Grundbeschaltung nie 2 UCC/3
überschreitet, da dort der Kondensator mit Ausgang 7 entladen wird, und im
Oszillatorbetrieb, dass diese Entladung nur bis UCC/3 reicht. |
3. Kenndaten |
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Der B555D wird in einem
8poligen DIL-Kunststoffgehäuse gefertigt (Bild 7.3a). Für den B556D wird ein
14poliges Gehäuse benutzt (Bild 7.3b). Anschlussbelegungen. Die
Anschlussbelegungen der beiden Schaltkreise gehen aus den Tafeln unten
hervor. Grenzwerte. Für beide Typen gelten die Grenzwerte nach Tafel unten. Man beachte, dass sich die Verlustleistungsgrenze von 1200 mW für den B556D auf δa = 55 °C bezieht, beim B555D sind dagegen 600 mW bis δa = 70 °C zulässig (Bild unten). Elektrische Kennwerte. Die Tafel unten fasst die Kennwerte beider Typen zusammen. Dabei wurden zwei Hauptbetriebsfälle erfasst, nämlich UCC = 5 V und UCC = 15 V. Der relativ große mögliche Bereich der Kontrollspannung gegenüber dem i. allg. bei Berechnungen angesetzten Wert von 2 UCC/3 legt entsprechende Maßnahmen für seriensichere Schaltungen nahe. Darauf wird noch eingegangen. Die Hauptlage entspricht allerdings den typischen Werten mit relativ geringen Toleranzen. Siehe dazu die Kurven im Abschnitt unten. |
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Tafel 1 - Anschlussbelegung des B555D |
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Tafel 1 - Anschlussbelegung des B556D |
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Tafel 2 - Grenzwerte für B555D |
4. Einstellbare Funktionen |
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5. Fremdsteuerung |
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6. Einsatzbeispiele für den E355D |
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7. Verwandte Themen |
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Das es den Ausgang schon lange nicht mehr interessiert, was am Eingang eigentlich los ist, stellt ein altes Problem der Informatik dar. Schließlich soll der Prozessor gerade seine Bahn ziehen und sich um seine Rechenprozesse kümmern. Wer aber hat die bereits ermittelten Zwischenresultate oder gar Zielwerte im Auge? Richtig - irgend etwas muss sich auch Werte merken können - das ist dann der Bereich der Fangregister und ihrer engen Verwandten - dies gilt bis hin zur Rechner-Peripherie. | ||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost am 20. September 2012 um 10.56 Uhr |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |