WRENS - Women's Royal Navy Service |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 17.10.12 17:55:20 |
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Der Women's Royal Naval
Service (Abkürzung: WRNS; deutsch etwa: Königlicher Marinedienst der
Frauen), im allgemeinen Sprachgebrauch und auch offiziell Wrens genannt,
bezeichnete den Teil der Royal Navy, also der Kriegsmarine des Vereinigten
Königreichs, der Frauen zugänglich war. Sie selbst wurden ebenfalls kurz als
die Wrens (Singular: Wren, deutsch wörtlich: „Zaunkönig“) bezeichnet. Diese britische Marineorganisation wurde während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1917 gegründet, um Männer für den Frontdienst freizumachen. Die ihr angehörenden Frauen waren beispielsweise als Köchinnen, Sekretärinnen, Telegraphistinnen oder Elektrikerinnen tätig. Insgesamt umfasste der Dienst zum Ende des Krieges rund 5500 Angehörige, von denen etwa 500 den Rang eines Offiziers bekleideten. Im Jahr 1919 wurde die Organisation aufgelöst. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 wurde dieser weibliche Marinedienst wieder gegründet und die Funktionen für die Frauen erweitert, die nun beispielsweise auch als Pilotinnen für Transportflugzeuge zugelassen wurden. In äußerst wichtiger und hochgeheimer Funktion bedienten einige von ihnen eine kryptanalytische Maschine, genannt die Turing-Bombe, mit deren Hilfe der von der deutschen Wehrmacht mit der Schlüsselmaschine ENIGMA verschlüsselte Nachrichtenverkehr durch die Briten gebrochen werden konnte. Ein bekannter Slogan zur Anwerbung der Frauen lautete „Join the Wrens – and free a man for the fleet“ (deutsch: „Komm zu den Wrens – und ein Mann kann zur Flotte“). Im Jahr 1944 umfasste der Dienst rund 75.000 weibliche Angehörige. Etwa 100 von ihnen kamen während des Kriegs ums Leben. Einige erhielten Auszeichnungen und Tapferkeitsmedaillen wie in diesem Beispiel aus dem Jahr 1946, als der englische König verfügte, dass die Medaillen an „the Princess Royal, the Duchess of Gloucester, and the Duchess of Kent“ verliehen werden sollten. Erstere wurde für ihre Führungsfunktion beim „Auxiliary Territorial Service“ seit 1941 ausgezeichnet. Die zweite war „Air Chief Commandant of the Women's Auxiliary Air Force“. Die Herzogin von Kent schließlich erhielt die Auszeichnung als Kommandantin des „Women's Royal Naval Service“ seit 1940; sie habe laut der britischen Admiralität „die Wrens in vielen Marinestützpunkten und Unterkünften unter allen Bedingungen und bei jedem Wetter inspiziert“. Die Organisation wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgelöst und schließlich im Jahr 1993 in die „reguläre“ Royal Navy integriert. WIKIPEDIA |
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1. Zur Geschichte 2. ??? 3. Einsatz der WRENs in Bletchley - Einheit, HMS Pembroke V 4. WRENs in Bletchley Park 5. Die historischen Quellen |
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1. Zur Geschichte |
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Das Babington-Komplott |
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3. Einsatz der WRENs in Bletchley - Einheit, HMS Pembroke V |
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Die acht Marinehelferinnen vom Women's Royal Navy Service (im Volksmund »Wrens« genannt), die am 24. März 1941 zur Bedienung der Bombas in Bletchley Park eintrafen, waren »ein Versuch«. Bisher hatten Soldaten, Flieger und Seeleute an den Bombas gearbeitet, die vor ihrer Einberufung bei der British Tabulating Machine Company gewesen waren. Männer waren jedoch als Soldaten sehr gefragt, und die Zahl der Bombas wurde ständig vergrößert, damit man die Schlüssel kontinuierlich knacken konnte. Aus diesem Grund beschloss man einen Versuch mit den Wrens zu wagen. |
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Morag Maclennan war ihrem Bruder in die Royal Navy gefolgt und sehr
enttäuscht, als sie nach Bletchley kam und nicht nach Portsmouth oder
Plymouth. »Wir stiegen am Bahnhof aus«, erinnerte sie sich, »und man holte
uns ab und führte uns einen kleinen, kiesbestreuten Pfad hinauf, direkt zu
Baracke 11. Dort standen all diese Maschinen, und man bekam ein sogenanntes
Menü mit diesen komischen Mustern aus Buchstaben und Ziffern darauf. Man
musste die Maschine auf ihrer Rückseite mit diesen großen, dicken Kabeln
verbinden, die man in verschiedene Anschlüsse stecken musste. Vorne war dann dieses Gestell mit vielen Reihen von Walzen, die mit verschiedenen Farben markiert waren, und man bekam gesagt, welche Kombination von Farben man anschalten sollte. Man stellte alle ein, drückte einen Knopf, und dann machte die ganze Reihe eine Umdrehung und bewegte dann die nächste vorwärts. Der ganze Durchlauf dauerte etwa 15 Minuten, wobei die Maschine zu verschiedenen Zeitpunkten anhielt. Dann notierte man die Stellung und gab sie telefonisch durch, und wenn man Glück hatte, war es manchmal die richtige, und der Code war geknackt. Es stank furchtbar nach Maschinenöl, und es war wirklich sehr laut. Die Maschine rasselte immer weiter, und wenn man nicht großes Glück hatte, dann kam in einer Acht-Stunden-Schicht nicht unbedingt ein guter Stop heraus, bei dem ein Code geknackt war. Manchmal knackte man auch bei zwei Aufträgen einen Code, und das war ein herrliches Gefühl, besonders wenn es ein Marine-Code war. Natürlich wollten wir für alle die Codes knacken, aber wir waren ein bißchen extra stolz, wenn es ein Marine-Code war.« |
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Anfänglich wurde den Wrens überhaupt nicht erklärt, was sie eigentlich
taten, und die Arbeit war langweilig und frustrierend. »Die Arbeit selbst
war ziemlich öde«, berichtete Morag Maclennan:
»Man bediente einfach die ganze Zeit die Maschinen. Auch wenn alle wirklich
wichtigen Codes geknackt waren, gab es immer welche, die ein paar Tage zuvor
liegengeblieben waren, oder man experimentierte mit schwierigeren
Schlüsseln. Deshalb standen die Bombas nie still. Nach einer Weile aber setzte sich wohl die Einsicht durch, dass es gut für unsere Moral wäre, wenn wir ein bißchen mehr darüber wüssten, um was es in den verschlüsselten Texten ging, aus welchen Bereichen sie stammten und natürlich auch, welche Erfolge gelegentlich erzielt wurden. Manche waren nicht besonders spektakulär. Sie waren nicht unbedingt gefechtsrelevant, aber sie vermittelten ein Bild, wo genau welche Luftwaffenstaffeln und Panzereinheiten der Deutschen standen, oder wo sich ihre Schiffe befanden und was sie taten. Vor allem wenn wir die Schlüssel der U-Boote knackten, teilte man uns mit, wenn U-Boote versenkt und Geleitzüge geschützt wurden. Und dann hatten wir ein gutes Gefühl.« Gegen Ende des Krieges arbeiteten fast 2000 Personen an sechs verschiedenen Standorten im ganzen Land an den Bombas, darunter 1676 Wrens. Sie hatten ihre eigene Einheit, HMS Pembroke V, und sie hatten noch eine ganze Reihe weiterer Aufgaben bei der GC&CS übernommen, einschließlich der Entschlüsselung selbst. Untergebracht waren sie in großen Gruppen in einigen schönen alten Landhäusern, darunter auch Woburn Abbey. |
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Diese Unterkünfte wurden als »Wrenneries« bezeichnet. Trotz ihrer neuen
Tätigkeit fühlten sich die Wrens noch immer der Royal Navy zugehörig. Sie
nannten ihre Unterkunft »Back«, ihren Schlafsaal »Kabine« und das Gelände
vor ihrem Landhaus »Achterdeck«. Ihre Ankunft verbesserte das Gemeinschaftsleben, und die Wrenneries wurden bald berühmt für ihre Tanzveranstaltungen. Barbara Quirk wohnte in Crawley Grange, einem Landhaus im Tudorstil, eine Fahrstunde von Bletchley entfernt. »Ich weiß noch, wie unsere Wache in dem herrlichen Ballsaal in Crawley Grange, der vom Boden bis zur Decke mit Eiche getäfelt ist, einen Tanz veranstaltete. Und unser kommandierender Offizier, der nicht in Bletchley arbeitete, verbot uns, Alkohol zu trinken. Also überredeten wir einige Männer aus Militärlagern in der Nähe - vielleicht Briten oder vielleicht auch Amerikaner, das weiß ich heute nicht mehr -, dass sie Bier mitbrachten. Sie kamen mit einer mobilen Bar in einem Jeep und parkten sie vor der Wrennery. Als unser kommandierender Offizier davon erfuhr, bekamen wir alle einen Monat Ausgangssperre.« Joan Baily war zunächst in Crawley Grange und dann in Gayhurst Manor untergebracht, arbeitete aber in Bletchley. Sie berichtete folgendes: »Ich fand die Atmosphäre ziemlich aufregend, weil wir diese Codes knacken sollten, und wenn wir es nicht schafften, wussten wir, dass jemand ins Gras beißen musste. Wenn wir Nachtschicht hatten, mussten wir natürlich tagsüber schlafen, und ich weiß noch, dass es mit einem Flugzeug der RAF Probleme gab, das niedrig über Gayhurst flog. Wie wir hinterher herausfanden, passierte das, weil meine Schwester auf dem Dach ein Sonnenbad nahm - unbekleidet. Weiter hier ... |
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vorher S. 142: Eher geistige Interessen wurden im
Recreational Club von Bletchley Park befriedigt. Er verfügte über eine
Bibliothek, eine Theatergruppe, eine Musikgruppe und einen Chor sowie über
Gruppen für Bridge, Schach, Fechten und schottischen Volkstanz. Hugh Foss, einer der alten Codeknacker vom Broadway und Leiter der Japanabteilung von Bletchley Park, war für die Gruppe »Schottischer Volkstanz« verantwortlich, an der auch Denniston teilnahm. »Ich sang abends im Chor und machte schottischen Volkstanz, eine wundervolle Gymnastik«, erinnerte sich Valerie Travis. »Mit Hugh Foss, einem Mitglied der Chelsea Reel School als Leiter, lernten wir es richtig. Ich tanzte in einer der Wrenneries einen Reel für acht Tänzer der 51. Highland Division. Die Wrens machten wundervolle Tanzveranstaltungen draußen in Woburn. « Wie sich Ann Lavell erinnerte, wurde auch die Chorgruppe von einem Experten, dem Chorleiter James Robertson, geführt: »Da war eine kleine Kirche gleich hinter dem Park. Dort fand ein kleiner Sonntagsgottesdienst für die Arbeiter statt, und Julie Lydekker und ich sangen in dem Gottesdienst, und dann, kurz bevor alles zu Ende war, leitete James Robertson einen Chor. Er war ein recht bekannter Chorleiter. Er leitete den Chor in Sadlers Wells, als er dem GCHQ (Government Communications Headguarters, neuer Deckname für die GC&CS in Bletchley Park) entkam. Später ging er nach Australien und ist dort gestorben. Es war also ziemlich aufregend, in diesem Chor zu sein.« Da war auch noch Angus Wilson, ein beachtlicher Romanschriftsteller und einer der berühmten Homosexuellen in Bletchley. Er trug eine Fliege, was damals etwas ungewöhnlich war, und ich sehe ihn heute noch in der Beer Hut stehen, an der Bar, wo sich die Leute abends oder nach dem Mittagessen einen Drink genehmigten - ein gemütliches Plätzchen. Er hatte eine sehr komische hohe Stimme, und ich weiß noch, wie sie das Gemurmel in der Bar übertönte. Er war schon damals bekannt als Schriftsteller, aber später wurde er wirklich ganz beachtlich, hatte einen guten Ruf.« Die Vielfalt der in Station X stationierten Leute war ein Genuss für viele der jungen Frauen und Männer, die es dorthin verschlagen hatte. Diana Russell Clarke erlebte die beste Zeit ihres Lebens in Bletchley Park: »Es war für uns alle eine herrliche Zeit - all diese jungen Männer, ungebunden. Wir hatten sehr viel Spaß, wenn wir an unseren freien Abenden in den Pubs zum Essen gingen. Es gab viele Liebschaften, auf jeden Fall, viele Liebschaften. Das Ganze machte einfach unglaublich Spaß. Ziemlich schlimm, mitten im Krieg. Wir mussten dort sein, es war ein Notfall, und ich denke, wir waren alle mit Leib und Seele dabei. Aber ich glaube, es hat uns allen gefallen, dass wir dort waren.« Weiter hier ... (Seite 145) |
4. WRENs in Bletchley Park |
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Phoebe Seynard Barbara Abernethy Mavis Lever Morag Maclennan Joan Baily |
5. Die historischen Quellen |
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6. Verwandte Themen |
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Da monoalphebetische Chiffren die Mutter alles Verschlüsselungstechniken waren, sind sie zu faktisch jedem Bereich der Kryptologie verwandt. Und da via Computer die Kryptologie auch etwas mit Binärmustern zu tun hat, gibt es auch ein reizvolles Verhältnis zur Logik. | |||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost am 12. September 2012 um 6.38 Uhr |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |