Cilly - Dummkopf - Blödmann history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 29.12.23 02:36:42

Die Suche nach Cillis - benannt nach der Freundin eines bestimmten Funkers, deren Name häufig in den ENIGMA-Einstellungen vorkam - wurde eine Art Kunst. Dazu Mavis Lever: »Man versuchte die ganze Zeit psychologisch zu kalkulieren, wie es ist, wenn man mitten in einem Gefecht eine Meldung für seinen General verschlüsseln soll und drei oder vier Buchstaben in diesen kleinen Fenstern erscheinen lässt. Und in der Hitze des Gefechts gibt man dann den Namen seiner Freundin ein oder ein deutsches Schimpfwort.
1. Zum Logischen Hintergrund
2. ... zwei entscheidende Fehler im ENIGMA-Einsatz
3. Konsequenzen
4. Das Zusammenwirken während Operation "SHARK"
5. Die historischen Quellen

Bletchley-Park

ENIGMA

Cilly -Logo

inhaltlich auf korrektem Stand - evtl. partiell unvollständig ;-)

Informatik-Profi-Wissen

Quellen:


1. Zum Logischen Hintergrund history menue scroll up

Der Chiffreur sollte für jede Meldung einen neuen Spruchschlüssel verwenden, drei willkürlich ausgewählte Buchstaben. Die überarbeiteten Männer strengten in der Hitze des Gefechts jedoch nicht immer ihre Phantasie an, sondern nahmen einfach drei nebeneinander liegende Buchstaben von der Tastatur der Enigma, etwa QWE oder BNM. Diese voraussagbaren Spruchschlüssel taufte man in Bletchley cillies. Als cilly galt auch die wiederholte Verwendung desselben Spruchschlüssels,

Eine andere Vermutung wäre »silly« - dusselig. Bevor man die Enigma auf die harte Tour knackte, versuchten es die Kryptoanalytiker routinemäßig mit den cillies, und ihre Eingebungen zahlten sich manchmal aus.


2. ... zwei entscheidende Fehler im ENIGMA-Einsatz history menue scroll up

Die ENIGMA verschlüsselte niemals ein Plaintextzeichen auf sich selbst und die Spruchschlüssel wurden aufeinanderfolgend zwei mal eingegeben (für die M3 drei, für die M4-Maschine vier Zeichen). Auf den ersten Blick eine Verstärkung des Chiffres

Eine andere Vermutung wäre »silly« - dusselig. Bevor man die Enigma auf die harte Tour knackte, versuchten es die Kryptoanalytiker routinemäßig mit den cillies, und ihre Eingebungen zahlten sich manchmal aus.
Ein vertracktes Problem ging von Hand zu Hand, bis es an jemanden geriet, der die richtigen geistigen Werkzeuge dafür besaß. Wenn es dennoch eine Persönlichkeit verdient, besonders hervorgehoben zu werden, dann ist es der Mathematiker Alan Turing, der die größte Schwäche der Enigma aufspürte und sie auf raffinierte Weise ausnutzte. Dank Turing wurde es möglich, die Enigma-Verschlüsselung auch unter den schwierigsten Umständen zu knacken.
Nach Kriegsausbruch verließ Turing seine Stelle an der Universität Cambridge und schloss sich den Codebrechern in Bletchley Park an. Viel Zeit verbrachte er im ehemaligen Obstlager von Sir Leon, wo nun der Think-tank, die Denkzentrale von Bletchley untergebracht war. Dort saßen die Kryptoanalytiker zusammen, redeten sich die Köpfe über die anstehenden Fragen heiß und überlegten vorsorglich, wie mit möglichen künftigen Schwierigkeiten umzugehen wäre. Turing beschäftigte vor allem die Frage, was geschehen würde, wenn das deutsche Militär sein System der Spruchverschlüsselung ändern würde. Die Anfangserfolge in Bletchley beruhten auf Rejewskis Arbeit, der die Tatsache ausgenutzt hatte, dass die Enigma-Chiffreure jeden Spruchschlüssel zweimal chiffrierten (wenn der Spruchschlüssel beispielsweise YGB lautete, dann gab der Chiffreur YGBYGB ein). Diese Wiederholung sollte die Empfänger vor Fehlern schützen, doch zugleich war sie das Einfallstor für die Entschlüssler der Enigma. Die britischen Experten vermuteten, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Deutschen bemerkten, dass die Wiederholung des Schlüssels die Sicherheit der Enigma gefährdete. Daraufhin würden die Chiffreure den Befehl erhalten, den Schlüssel nur noch einmal zu senden, und die bisherigen Entschlüsselungsverfahren von Bletchley wären wirkungslos gemacht ..
Dies passierte jedoch unlogischerweise bis Kriegsende nicht.

Choosen Plaintext-Angriff

Choosen Plaintext-Angriff


3. Konsequenzen history menue scroll up
Bis weit in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts war offiziell nicht bekannt. dass die ENIGMA, der Geheimschreiber T42 sowie weitere Chiffriersysteme seit langem

zur Arbeitsweise von Bletchley Park

 


4. ... das Zusammenwirken während Operation SHARK history menue scroll up

... den Erfolg brachten nicht nur die Code-Knacker in Bletchley allein - nicht zuletzt das Verständnis von Churchill für deren Arbeit, aber auch der aufopferungsvolle Einsatz der Marine-Soldaten auf dem Atlantik sowie im Mittelmeer und das Zusammenarbeiten mit den Amerikanern (wenngleich das nicht immer einfach war!), brachten die kryptologischen Erfolge.

ULTRA

Alan Turing

   
 

Depth - Einbrüche in Chiffre und Maschinen

   


5. Verwandte Themen history menue scroll up
Da monoalphebetische Chiffren die Mutter alles Verschlüsselungstechniken waren, sind sie zu faktisch jedem Bereich der Kryptologie verwandt. Und da via Computer die Kryptologie auch etwas mit Binärmustern zu tun hat, gibt es auch ein reizvolles Verhältnis zur Logik.

... die 4 bekannten Verfahren der Kryptoanalyse

der Marine-M4-ENIGMA-Code: TRITON

Angriff auf den ENIGMA-Chiffre: Projekt Shark

hier das Entschlüsseln eines Radiotelegramms (Funkspruch) - letzter Rundspruch des Großadmirals Dönitz vom 30.4.45

Maximen der Kryptologie

Cribs

Depth - Einbrüche in Chiffre und Maschinen

ENIGMA

Baudot-Code

     


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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost am 6. September 2011 um 7.13 Uhr

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist