Die Quellen der griechischen Götter und Heldensagen: hier - Homer |
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Homer, griechisch Homeros, am
Beginn der antiken griechischen Literatur stehender Dichter, als Verfasser
der beiden wichtigsten altgriechischen Epen, der Ilias und der Odyssee,
Begründer der ältesten literarischen Gattung. Homers historische Existenz
ist nicht belegt, und über die Frage, ob die beiden Epen von ein und
demselben Verfasser stammen, gehen die Meinungen auseinander. Linguistische
und historische Untersuchungen legen jedoch die Vermutung nahe, dass die
beiden Dichtungen im 8. Jahrhundert v. Chr. an der von Griechen besiedelten
Westküste Kleinasiens entstanden. Die Stoffe, die in beiden Epen verarbeitet
wurden, stammen aus einer mündlich tradierten Form der Kleinepik, die in die
Zeit der frühgriechischen Stämme im 2. Jahrtausend v. Chr. zurückreicht und
wahrscheinlich von umherreisenden Rhapsoden (Sängern) an den Adelshöfen
vorgetragen wurden. Homer Der griechische Dichter Homer, dessen Lebenszeit vermutlich ins 8. Jahrhundert v. Chr. fällt, steht als Verfasser der beiden Epen Ilias und Odyssee am Beginn der ältesten Literaturgattung. Bereits in der Antike, wo man ihn sich als blinden Greis vorstellte, fehlten genauere Informationen über Person und Lebensumstände; dass er aber als Verfasser zumindest der ►Ilias gelten kann, ist in der neuesten Forschung kaum mehr umstritten. DIE ILIAS Homers Versepen Ilias und Odyssee gehören zu den ältesten Zeugnissen der
abendländischen Literatur. Die Ilias beschreibt in Hexametern die Geschichte
des trojanischen Krieges, der schließlich nach zehnjähriger Belagerungszeit
durch eine List des Odysseus, König von Ithaka, beendet wurde. In der
Odyssee schildert Homer die Irrfahrten des Odysseus, der erst zehn Jahre
nach dem Untergang Trojas und zahlreichen gefährlichen Abenteuern zu seiner
Frau Penelope nach Ithaka zurückkehrt. Die ausgewählte Textpassage erzählt
die Blendung des Zyklopen Polyphem, eine der bekanntesten Episoden des
Werks. Die Übertragung ins Deutsche besorgte der deutsche Schriftsteller
Johann Heinrich Voß (1751-1826). EPISCHER STIL Beide Epen sind in einem gehobenen epischen Stil in Hexametern verfasst (siehe Verslehre), der ionische und äolische Sprachelemente beinhaltet. Ihre Sprache ist eine auf eine lange Tradition zurückgehende formelhafte Kunstsprache, die auf mündlicher Überlieferung basiert. Dies ist besonders an den zahlreichen formelhaften Elementen, wie schmückenden Beiwörtern, stereotypen Wendungen und Phrasen, zu erkennen, die immer wiederkehren. Charakteristisch ist auch die Lebendigkeit, mit der die Figuren gezeichnet werden, die Natürlichkeit der Darstellung, die Wahl der Gleichnisse aus Natur und zeitgenössischer Umwelt, die von einer scharfen Beobachtungsgabe zeugt. Während es in der Ilias um die Darstellung von aus Leidenschaft resultierenden Handlungen und unlösbaren Konflikten geht und auch die Götter mit negativen menschlichen Eigenschaften ausgestattet sind, kommt in der Odyssee in stärkerem Maße ein moralischer Aspekt zum Tragen. Achilleus, Agamemnon, Priamos und die übrigen Figuren lassen sich nicht als gut oder schlecht kategorisieren und sind als Täter und Opfer zugleich in ein grausames und letztendlich tragisch endendes Geschehen verwickelt. In der Odyssee dagegen wird das Böse vernichtet; das Gute siegt schließlich, und die Familie des Helden ist am Ende wieder vereint. Auch Odysseus zeigt im Umgang mit Personen niedrigeren sozialen Ranges, wie Hirten, Dienern oder Bettlern, Tugenden wie väterliches Interesse, Verantwortungsbewusstsein und Güte, die auf eine exemplarische Königsherrschaft schließen lassen und wodurch er als Vorbild eines guten, gerechten Herrschers erscheint. HOMERISCHE HYMNEN DIE „HOMERISCHE FRAGE” Die Texte der homerischen Epen wurden im Lauf der Jahrhunderte immer wieder
von älteren Manuskripten (die zum Großteil nicht erhalten sind)
abgeschrieben und auf diese Weise durch das Mittelalter und die Renaissance
bis in unsere Tage überliefert. Obgleich Homers Identität nicht zweifelsfrei
geklärt werden konnte (so wurde er z. B. in der Antike immer wieder als
blinder Greis dargestellt) und auch Zweifel bestehen, ob alle Textteile
beider Epen durchgehend von demselben Autor verfasst wurden, herrschte doch
von der Antike bis in die Neuzeit weitgehend die Meinung vor, dass es sich
bei Homer um einen (möglicherweise auch zwei) Dichter handelte. Die Ilias
und die Odyssee galten, obwohl sie offensichtlich auf überliefertem Material
beruhten, als eigenständige und weitgehend fiktive Originalwerke. WIRKUNGSGESCHICHTE Die Wirkung der Epen Homers auf die gesamte nachfolgende Literatur der
Griechen kann gar nicht überschätzt werden. Als maßgeblicher Gestalter ihres
Götter- und Menschenbildes beeinflusste er Trägodie, Geschichtsschreibung
und Philosophie und wurde bereits in der Antike in den Kanon der klassischen
Schulautoren aufgenommen. Beinahe jeder Epiker in der abendländischen
Literatur berief sich direkt oder indirekt auf das homerische Vorbild oder
setzte sich kritisch damit auseinander. In der römischen Literatur gab es
bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. eine Nachdichtung durch Livius Andronicus,
und Vergils römisches Nationalepos Aeneis beinhaltete eine Widerlegung des
individualistischen Wertesystems der homerischen Epik. Die am stärksten an
Homer orientierten Szenen in dem Epos Paradise Lost (Das verlorene Paradies)
des englischen Dichters John Milton – beispielsweise die Schilderung des
Kampfes im Himmel – haben eher komischen Charakter. Im Bereich des Romans,
beispielsweise im Don Quijote (1605) von Miguel de Cervantes oder im Ulysses
(1922) von James Joyce, zeigen die auf Homer anspielenden Passagen eine
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