2.1. Informationen, Nachrichten, Signale |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 09.04.20 19:51:08 |
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Die im folgenden erläuterten Begriffe sind technisch eigentlich nur sehr schwer voneinander zu trennen - sie gehören zusammen - wirken zusammen, bilden eine Einheit! Das kann man schon daran erkennen, das zur Erklärung des einen Begriffs der andere herangezogen werden muss. Philosophisch haben wir es hier mit einem komplex ungelöster Probleme und Definitionen zu tun. | ||||||||
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1. Information 2. Nachricht 3. Signal 4. Verwandte Themen |
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Quellen:
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1. Information |
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Der Begriff Information stammt aus dem Lateinischen und hat im allgemeinen Sprachgebrauch die Bedeutung von Auskunft, Benachrichtigung, Nachricht, Mitteilung, Belehrung. Er bezeichnet den
Vorgang der Übermittlung von Neuigkeiten, aber auch den auswertbaren Inhalt dieser Neuigkeit. Ein Beispiel soll diese Aussagen veranschaulichen. Dazu wollen wir uns eine Drahtverbindung vorstellen, über die mit Hilfe der Morsetelegrafie der Text gesendet werden soll: „Habe keine Zeit." Dann sieht die durch Betätigen der Morsetaste entstehende Stromstärkeschwankung wie im Bild dargestellt aus. Der Sendetext ist eine Folge von kurzen und langen Stromimpulsen mit entsprechenden Pausen umgewandelt worden. Der Empfänger kann diese Stromimpulsfolge mit Hilfe des Kopfhörers abhören und wieder in den Klartext zurückübersetzen. |
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Informationen sind beseitigtes Nichtwissen. Informationen kann man:
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Übertragung von Text durch Morsezeichen |
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a) zeitlicher Verlauf der Wechselstromimpulse für Punkt und Strich |
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b) zeitliche Aufeinanderfolge der Impulse |
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c) Text in Morseschrift |
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d) Klartext |
2. Nachricht |
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Da kam ein Städter und kaufte
von einem Bauern einen Esel für 100 Euro. Der Bauer versprach das Tier am
nächsten Tag bei dem Käufer abzuliefern. Am nächsten Tag kam der Bauer und bedauerte, dass der Esel gestorben war. “In dem Fall”, sagte der Städter, “will ich mein Geld zurück.” Der Bauer bedauerte wieder, denn er hatte das Geld schon am Vortag ausgegeben. Also sagte der Städter er wolle den toten Esel haben. “Nun, was willst du mit dem Kadaver?” “Ich werde ihn verlosen!” “Du kannst doch keinen toten Esel verlosen!” “Sicher kann ich, pass nur auf: Ich sag niemandem, dass er tot ist!” Einen Monat später treffen sich die zwei wieder. “Na, hast du den toten Esel losbekommen?” “Sicher! Ich habe 500 Lose zu je 2 Euro verkauft und hab 998.00 Euro Profit gemacht!” “Hat sich denn da keiner beschwert?” “Nur der, der gewonnen hat. Und dem hab ich seine zwei Euro zurückgegeben.” |
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Nachrichten sind zielgerichtete Mitteilungen:
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Wo steckt nun in diesem obigen Beispiel die Nachricht oder Information? Sie ist offensichtlich im Text
„Habe keine Zeit" enthalten, wobei dieser Text sowohl in der Schriftform als auch in Form von Punkten, Strichen und Zwischenräumen wie auch in Form einer Stromimpulsfolge oder deren Schallschwingung auftreten kann. Bei all diesen verschiedenen Zustandsformen - Schrift, elektrische Stromimpulsfolge, Schallschwingung - muss demnach der Anteil, der die Nachricht enthielt, unverändert geblieben sein. Geändert hat sich nur jeweils der Transportbehälter der Nachricht, der materielle Träger. Man kann also feststellen, dass jede Nachricht einen materiellen Träger benötigt. Dieser materielle Träger kann die unterschiedlichsten materiellen Zustandsformen haben. Damit er aber eine Nachricht oder Information übertragen kann, muss er unterscheidbare Merkmale aufweisen, z. B. die unterschiedliche Linienführung bei der Schrift oder die unterschiedliche Länge der Impulse und der Pausen oder unterschiedliche Intensitätsgrade einer physikalischen Größe. Verallgemeinernd kann man davon sprechen, dass der materielle Träger der Information ein bestimmtes Muster aufweisen muss. Durch dieses Muster kann man die Information darstellen. Einen gemusterten materiellen Träger, der zur Informationsübertragung verwendet wird, nennt man ein Signal. Welche Bedeutung ein entsprechendes Muster aufweist, kann je nach der Verabredung verschieden sein. |
3. Signal |
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Der Mensch nimmt im
Produktionsprozess vorwiegend Zeigerstellungen von Meßmstrumenten sowie
andere optische und akustische Zeichen als Eingangssignale auf. Die
Betätigungen von Tasten, Schaltern, Handrädern, Hebeln usw. sind seine
Ausgangssignale. In Signal verarbeitenden Geräten werden andere physikalische
Größen. als Signalträger verwendet. Bevorzugt werden Gleichspannung,
Gleichstrom und Druck in Luft- oder Ölleitungen, weil mit ihnen eine bequeme
Signalverarbeitung und einfache Überbrückung größerer Entfernungen, wie sie
etwa in einem Fabrikgelände auftreten, möglich sind. Der Begriff Signal und mit ihm zusammenhängende Begriffe wurden im vorangegangenen dem normalen Sprachgebrauch entlehnt. Diese Begriffe werden im folgenden präzisiert: Häufig interessiert der Werteverlauf einer physikalischen oder technischen Größe. Dieser sei zu signalisieren. Wenn nun eine von einer physikalischen Größe getragene Zeitfunktion einen Parameter, besitzt, der den Werteverlauf der zu signalisierenden Größe abbildet, nennt man diese Zeitfunktion Signal. Der entsprechende Parameter heißt Informationsparameter I. Die Abbildung muss dabei so erfolgen, dass eindeutige Rückschlüsse vom Informationsparameter auf die signalisierte Größe möglich sind. |
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Einteilung der Signale Kann der
Informationsparameter alle Werte zwischen seinem größten und kleinsten Wert
annehmen, spricht man von analogen Signalen. Bei diskreten Signalen können
nur endlich viele Werte vom Informationsparameter eingenommen werden. Binäre
Signale sind spezielle diskrete Signale, deren Informationsparameter nur
zwei Werte annehmen kann. Werden ausschließlich ganzzahlige Vielfache einer
Einheit der signalisierten Größe abgebildet oderallgemeiner: Entsprechen
diskrete Werte des Informationsparameters einem vereinbarten Alphabet, so
liegen digitale Signale vor. Diskrete nicht digitale Signale heißen
Mehrpunktsignale. Ist der zeitliche Verlauf eine stetige Funktion der Zeit,
nennt man das Signal stetiges Signal; andernfalls unstetiges Signal.
Manchmal wird der Werteverlauf der signalisierten Größe nur in festgelegten-
Intervallen „abgefragt". Deswegen definiert man noch kontinuierliche und
diskontinuierliche Signale. Bei kontinuierlichen Signalen kann |
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Glieder - Definitionen und allgemeine Eigenschaften
Die Signalverarbeitung in Steuerketten und Regelkreisen erfolgt in den
Gliedern. Bei funktionellen Betrachtungen nennt man die Glieder
Übertragungsglieder: Beimehrgerätemäßigen Betrachtungen heißen die Glieder
Bauglieder. Übertragungsglieder sind prinzipiell rückwirkungsfrei. Für
Bauglieder braucht diese Forderung, dass die Ausgangssignale nicht auf die
Eingangssignale rückwirken können, nicht unbedingt erfüllt zu sein. Nur bei
Übertragungsgliedern lassen sich demnach entsprechend der Wirkungsrichtung
Ein- und Ausgänge exakt unterscheiden. |
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Statische Kennlinie, Grundtypen Die Einteilung der Glieder erfolgt nach der Art der Signalverarbeitung. Diese Übertragungseigenschaften- von Gliedern sind durch Messungen und Berechnungen zu ermitteln. In der Praxis, stößt die Berechnung von Übertragungseigenschaften - insbesondere der von Strecken - häufig auf Schwierigkeiten. In diesen Fällen ist man ausschließlich auf Messungen angewiesen. Zur Beschreibung der Eigenschaften nimmt man die Kennlinie des Gliedes auf. Die statische Kennlinie stellt die Abhängigkeit des Informationsparameters des Ausgangssignals von dem des Eingangssignals dar. Diese Definition gilt nur für Glieder mit einem Eingangssignal- und einem Ausgangssignal. Bei Gliedern mit mehreren Eingangssignalen ergibt sich ein Kennlinienfeld, in dem die konstanten Informationsparameter als Kurvenparameter auftreten. Bei der Messung statischer Kennlinien muss der eingeschwungenen Zustand gewertet werden, wie man es z. B. beim Ablesen von Meßinstrumenten auch gewöhnt ist. |
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Man definiert ähnlich wie beim P-Glied einen
integralen Übertragungsfaktor KI zu
und nennt Glieder, die sich durch einen integralen Übertragungsfaktor beschreiben lassen, I-Glieder. Glieder, deren Ausgangsgröße (xa) im eingeschwungenen Zustand von der zeitlichen Ableitung der Eingangsgröße (xe) abhängt, heißen D-Glieder. Der Ausdruck
ist der differentiale Übertragungsfaktor. Generatoren mit drehzahlproportionaler Ausgangsspannung (Tachogenerator) sind D-Glieder, wenn der Drehwink des Rotors die Eingangsgröße und die abgegebene Spannung die Ausgangsgröße ist. Die, Angabe, welche physikalischen Größen Signalträger sind, ist wichtig, weil die Übertragungseigenschaften eines Baugliedes in verschiedener Weise genutzt werden können. Zum Beispiel ist der Tachogenerator ein P-Glied, wenn die Drehzahl des Rotors das Eingangs- und die abgegebene Spannung das Ausgangssignal darstellt. Ein Motor mit spannungsproportionaler Drehzahl ist ein P-Glied, wenn die Speisespannung als Eingangsgröße und die Drehzahl als Ausgangsgröße zu gelten haben. Er ist ein I-Glied, wenn der Drehwinkel oder der zurückgelegte Weg einer vom Motor über ein Getriebe angetriebenen Zahnstange Ausgangsgrößen sind. Auch das Beispiel mit dem Behälterstand lässt sich als P-Glied auffassen, wenn nicht mehr der Zufluss ( l/h ) , sondern die zugeflossene Menge (l) Eingangsgröße ist.
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Übergangsfunktion Die Übertragung von Signalen ist stets an eine
Energieübertragung gebunden, wenn diese Energien häufig auch sehr gering
sind. Informationen vermag nur das Signal zu vermitteln, dessen
Informationsparameter mindestens zwei Werte annehmen kann. Eine. sprunghafte
Änderung des Informationsparameters ist demnach unmöglich, da die mit ihr
verbundene sprunghafte Energieänderung, also eine Arbeit W in der Zeit t -
0, gemäß P = ä , eine unendlich große Leistung erfordern würde. Alle
Signal verarbeitenden Vorgänge laufen verzögert, trägheitsbehaftet ab. Diese
Verzögerungen lassen sich häufig so klein halten, dass man in der Praxis mit
gutem Recht von sprungartigen Änderungen sprechen kann. Dein Auge erscheinen
z. B. viele elektrische Erscheinungen als „blitzschnell". Wirken jedoch
größere Energiespeicher, wie Kondensatoren, Induktivitäten, bewegte oder
erwärmte Massen und aufzufüllende Luftvolumina, mit, deren Energieänderung
eine Änderung des Informationsparameters bedeutet, so ergeben sich immer
merkliche Verzögerungen. |
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Wir wissen: Ein gemusterter materieller Träger, der eine Information übermittelt, wird als Signal
bezeichnet. Bedeutet das nun, dass man alle materiellen Gebilde unserer Umgebung als Signale auffassen
kann? |
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Formen der Informationsdarstellung (Signaldarstellungen) |
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allgemeine Zeichensysteme
Bildzeichen |
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das menschliche Bildempfangssystem (Auge, Gehirn) sich im Verlauf der biologischen
Entwicklung zu einem Informationsauswertungssystem höchster Qualität bezüglich
Verarbeitungsgeschwindigkeit und Erkennung von Unterschieden ausgebildet hat. Daher werden Bildzeichen in all
den Fällen angewendet, in denen rasches Erfassen von Informationen bedeutungsvoll ist. In dieser Hinsicht müssen vor allem die Verkehrszeichen erwähnt werden, da hier mitunter nur Sekundenbruchteile für die Betrachtung zur Verfügung stehen. Aber auch zur übersichtlicheren Darstellung komplizierter Zusammenhänge bei technischen Systemen werden bevorzugt Bildzeichensysteme verwendet. Hier ist die Vielfalt der Bildsymbole inzwischen so groß geworden, dass die Beherrschung ohne fachliche Kenntnisse nicht mehr möglich ist. Beispielsweise werden in diesem Buch Symbole von elektronischen Systemen in Blockform und in mehr bildlicher Form für einzelne Bauelemente angewendet. |
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Buchstabensysteme Die modernen Sprachen verwenden Schriftsysteme, die als kleinstes Element den Buchstaben
aufweisen. Aus Buchstaben werden Silben, aus Silben Wörter und aus Wörtern Sätze gebildet. |
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Zahlensysteme Die Einführung des Zahlbegriffs ist eine der größten menschlichen Abstraktionsleistungen.
Es mussten Begriffe erfunden werden, die als konkrete Gegenstände nicht vorlagen. Zahlzeichen a)altagyptische Zahl zeichen;b) römische Zahlzeichen; c) arabische Ziffern Ordnung von Zählstrichen nach dem Dezimalsystem am Beispiel der Abzählung von 125 Stück Entwickeln wir uns nun einmal das Bildungsgesetz für Zahlen nach dem Dezimalsystem. Wir wählen uns als Beispiel, eine Menge von 125 Stück abzuzählen. Diese 125 Stück sollen zunächst, wie
Bild oben zeigt, durch Striche in einer Strichliste symbolisch dargestellt werden.
Die Auswertung wird dann so durchgeführt, dass zunächst die Anzahl der Gruppen mit dem höchsten Wert ermittelt wird. Im Beispiel ist es die Gruppe mit der Wertigkeit hundert (Hundertergruppe), die einmal vorhanden ist. Der verbleibende Rest wird auf die Anzahl der Gruppen mit der nächst niederen Wertigkeit untersucht. Man findet zweimal die Zehnergruppe. Der noch verbleibende Rest enthält noch fünf Einer. Dann notieren wir das Ergebnis der Zählung: |
4. Verwandte Themen |
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Codewandlungen stehen in der Praxis immer dann an, wenn Gerätekomponenten eingangs- und/oder ausgangsseitig einen Wechsel des Signalmusters erwarten oder benötigen. De facto ist die Gesamtheit aller logischen Schaltungen nichts weiter als eine Codewandlung. Immer wird aus einem gleichen Input ein äquivalenter Output generiert. | |||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost im Mai 1981 |