Die Quellen der griechischen Götter und Heldensagen: hier - Ovid |
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Ovid, eigentlich Publius
Ovidius Naso, (43 v. Chr. bis ca. 17 n. Chr.), römischer Dichter. Durch
seine formale Meisterschaft, seinen urbanen Witz und seine schöpferische
Phantasie avancierte er zum Klassiker der lateinischen Literatur. Auch als
einer der großen Elegiker (siehe Elegie) wirkte er stark auf spätere
Generationen nach.
LEBEN Ovid Mit seinen Liebeselegien Amores (um 20 v.
Chr.) und der Mythendichtung Metamorphosen (um 2 bis 8 n. Chr.) gehört Ovid
zu den Klassikern der Weltliteratur.THE BETTMANN ARCHIVE FRÜHWERK Mit seinen ersten Werken setzte Ovid die elegische Tradition der Dichter Properz und Albius Tibull fort, die er beide kannte und bewunderte. In den drei Büchern seines Erstlingswerks Amores (Die Liebeselegien), das zwischen 23 und 16 v. Chr. entstand, aber erst um das Jahr 2 n. Chr. erschien, versammelte er 50 Liebeselegien um eine fiktive Geliebte namens Corinna. Dabei verzichtete er nahezu gänzlich auf überschwängliches Pathos und setzte sich selbst in der Rolle des witzig-überlegenen, genießenden Liebhabers ein Denkmal. Ovids Interesse an der griechischen Sagenwelt spiegelt sich bereits in Heroides (oder Epistulae Heroidum; erschienen um 10 v. Chr.), eine Sammlung fiktiver Liebesbriefe in elegischem Versmaß. Das Werk, das sich durch meisterhafte Charakterstudien auszeichnet, enthält 21 Korrespondenzen von Heldinnen und Helden der griechischen bzw. römischen Mythologie (so schreibt Penelope an Odysseus, Paris an Helena, Ariadne an Theseus und Dido an Aeneas). Weitere Frühwerke Ovids sind Lehrgedichte, allen voran die formvollendet-graziöse Ars amatoria (Liebeskunst), ein galant-erotisches Meisterwerk über die Kunst der Verführung und Liebe, das um das Jahr 1 v. Chr. erschienen ist. Darauf folgten De medicamine faciei, ein fragmentarisches Gedicht über Kosmetik, und Remedia amoris (Heilmittel gegen die Liebe) als ironischer Widerruf der Ars amatoria. Die von Autoren der Antike hoch gelobte Tragödie Medea ging bis auf wenige überlieferte Zeilen verloren. MITTLERE SCHAFFENSZEIT UND EXIL In seiner mittleren Schaffensphase schrieb Ovid
die Metamorphosen (Verwandlungen), ein Versepos in 15 Büchern zu je 700 bis
900 Hexametern, das rund 250 Verwandlungssagen aus der griechischen und
römischen Mythologie enthält. Das Epos beginnt mit der Schöpfung des
Universums und endet mit dem Tod und der Vergöttlichung Julius Caesars.
Viele der Erzählungen stellen die Beziehung zwischen Sterblichen und Göttern
dar oder beschreiben die Folgen von Gehorsam oder Ungehorsam, wobei die
Menschen durch eine Verwandlung entweder bestraft oder belohnt werden. In
den Metamorphoses nahm Ovid die erotische Thematik des Frühwerks wieder auf;
hier tritt Ovids universale, auf kosmisch-erhabene Erzählkunst abzielende
stilistische Fähigkeit am deutlichsten zum Vorschein. Das Werk wurde als
Handbuch der griechischen Mythologie zum Kompendium nachfolgender
Generationen: Aus dem Mittelalter, in dem das Werk zu den meistgelesenen
Schriften der Antike zählte, sind rund 150 Abschriften und deutsche
Übersetzungen erhalten. Das zweite bedeutende Werk der mittleren
Schaffenszeit Ovids sind die Fasti (entstanden zwischen 2 und 8 n. Chr.),
ein poetischer Festkalender in elegischen Distichen, der die römischen Feste
und die mit ihnen verknüpften Sagen beschreibt und bestimmte kultische
Rituale erläutert. Von den geplanten zwölf Büchern, eines für jeden Monat
des Jahres, wurden allerdings nur die ersten sechs vollendet. NACHWIRKUNG Obwohl Kaiser Augustus Ovids Werke nach dessen
Tod aus den öffentlichen Bibliotheken entfernen ließ, konnte er den Nachruhm
des Dichters nicht verhindern. Sein Schaffen hatte u. a. großen Einfluss auf
die Literatur des Mittelalters, so z. B. auf den Roman de la Rose, der sein
Konzept ritterlicher Minne nach dem Vorbild der Ovid’schen Liebeselegien
entwickelte. Während der Renaissance fanden Autoren wie Ludovico Ariosto,
Giovanni Boccaccio und Geoffrey Chaucer in den mythologischen Erzählungen
Ovids den Stoff für zahlreiche ihrer Novellen. Nachhaltig wurde auch die
Dichtung von William Shakespeare und John Milton von seinem Werk geprägt. Im
Barock (Hofmann von Hofmannswaldau) und in der Romantik (Herder) verstärkte
sich die Ovid-Rezeption neuerlich. Vermutlich wurde auch Goethes
morphologisches Weltbild von seiner Lektüre der Metamorphosen beeinflusst.
1988 verarbeitete Christoph Ransmayr die Verbannung Ovids ans Schwarze Meer
in seinem postmodernen Romanepos Die letzte Welt. © 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. |
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