Flöhaer „Golem“
auf dem Sprung zum „Roboking“ Roboter des Pufendorfgymnasiums
startet bei Wettbewerb auf der Cebit in Hannover
Ab morgen wird im Rahmen der Computermesse Cebit in Hannover das Finale
im bundesweiten Schülerwettbewerb „Roboking" ausgetragen. Zu den 16
Vertretungen, die selbst konstruierte Roboter ins Rennen schicken,
gehört auch eine Mannschaft vom Flöhaer Pufendorfgymnasium.
VON MICHAEL BRANDENBURG
Flöha/Hannover. Heute früh um 5 Uhr sind die Flöhaer Gymnasiasten
Tammy Bosecke, André Neubert, Martin Schmidt und Johannes Uhlig,
begleitet von ihrem Informatiklehrer Frank Rost und dem Vater von Tammy
Bosecke, nach Hannover abgereist. Ihr Ziel ist auf dem dortigen
Messegelände der Stand B 62 in Halle 27, in der morgen die im Rahmen der
Cebit stattfindende Sonderschau Digital Living" beginnt. Innerhalb
dieser Ausstellung werden bis zum Sonntag 16 von Schülern entwickelte
und gebaute Roboter um den Titel des„Robokings", zu gut Deutsch „König
der Roboter", kämpfen.
"Roboking" ist ein bundesweiter Schülerwettbewerb, den die Technische
Universität Chemnitz initiiert hat. Aus Sachsen hat sich für das Finale
außer den Flöhaern nur noch das Team „Limbach" vom
Albert-Schweizer-Gymnasium Limbach-Oberfrohna qualifiziert. Die Zehnt
bis Zwölftklässler aus dem Rundbau in der Zschopauaue haben ihre
Mannschaft „Rabbi Loew" genannt. Dieser jüdische Priester soll der Sage
nach im Prag des 16. Jahrhunderts nach menschlichem Vorbild den
Automaten „Golem" gebaut haben. Und „Golem" heißt der Roboter, an dem in
den zurückliegenden Monaten insgesamt acht Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft Robotik und zwei betreuende Lehrer des
Pufendorfgymnasiums getüftelt haben. Dazu angeregt worden waren die
Schüler des Physik-Leistungskurses bei einem Besuch der Chemnitzer TU.
"Golem II" - Nummer I hatte bei einem Test im Januar versagt - besteht
aus verschiedenen Lego-Elementen, wie Kunststoffbausteinen, Servomotoren
und Getriebe, sowie Plexiglas. Richtig High-Tech", wie Frank Rost sagt,
steckt im Innern: Ultraschall-, Foto- und Infrarotsensoren, also
„Fühler`. Denn der Roboter muss in Hannover völlig selbstständig - ohne
irgendeine Fernbedienung - eine Aufgabe lösen. Diese besteht darin, auf
einem Spielfeld einen „Steinbruch" aufzuspüren und von dort Steine an
verschiedenen Hindernissen vorbei zu einer „Burg-Baustelle" zu bringen.
Die Wettkämpfe nach dem Modus Jeder gegen Jeden dauern jeweils sieben
Minuten.
„Das Komplizierteste war die Feinabstimmung der Sensoren und
Motordrehzahlen, damit der Roboter auch auf kürzestem Weg ans Ziel
kommt", berichtet der Flöhaer Informatiklehrer. Seit Oktober haben sich
die Beteiligten zunächst wöchentlich, zuletzt täglich für mehrere
Stunden getroffen. Bis gestern wurde dabei auf einem nachgebauten
Original-Spielfeld getestet. Auch heute wird in Hannover erst noch
einmal trainiert, ehe morgen das Finale beginnt. Den Siegern winkt
wiederum ein Roboter. |
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