Filippo Brunelleschi - von 1377 in Florenz bis 1446 ebenda history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 13.03.06 18:45:19
Brunelleschi, Filippo (1377-1446), florentinischer Baumeister und Bildhauer, den die Wiederentdeckung antiker Bauformen zu einer Architekturauffassung führte, die die Bewältigung des Raumes mittels mathematisch-wissenschaftlicher Prinzipien ins Zentrum rückte und ihn zu einer der Schlüsselfiguren bei der Überwindung der Gotik durch die Renaissance werden ließ. Zugleich gilt er als einer der Erfinder der Zentralperspektive.
Er wurde 1377 in Florenz geboren und dort zunächst als Silber- und Goldschmied ausgebildet. Im Jahr 1401 beteiligte er sich mit einem Entwurf für die „Opferung Isaaks” (Nationalmuseum Florenz) am Wettbewerb um den Entwurf der Bronzetore des Baptisteriums von Florenz, den letztlich Lorenzo Ghiberti knapp für sich entscheiden konnte. Im Jahr darauf besuchte er erstmals Rom, um antike Skulpturen zu studieren. In den folgenden Jahren wandte er sich verstärkt der Architektur zu und erhielt 1418 den Auftrag, gemeinsam mit Ghiberti die Kuppel des im Bau befindlichen Florentiner Domes zu planen und auszuführen, ein Projekt, aus dem sich Ghiberti jedoch nach und nach zurückzog. Der 1436 fertig gestellte achteckige Doppelschalenbau war sowohl in künstlerischer als auch in technischer Hinsicht völlig neuartig. Obgleich stilistisch noch stark an der Gotik orientiert, wurde er jedoch in seiner Form ganz von der Konstruktion bestimmt, so dass er bautechnisch bereits der Renaissance angehörte. Die nicht nur für damalige Maßstäbe gewaltige Kuppel ist selbsttragend. Brunelleschi plante und überwachte den Bau in allen technischen Einzelheiten und durchbrach damit die althergebrachte Aufgabenteilung der mittelalterlichen Bauhütte.
Bei seinen weiteren Gebäuden in Florenz, die während des Kuppelbaues entstanden, wie der Kirche San Lorenzo (1418-1428), dem Ospedale degli Innocenti (Findelhaus, 1421-1455) oder der Pazzi-Kapelle im Hof des Klosters von Santa Croce (begonnen 1429), bediente sich Brunelleschi eines schmucklosen, betont geometrischen Stiles, der eher auf technisch-funktionalen als auf ästhetischen Erwägungen beruhte und auf die römische Antike und die toskanische Romanik zurückgriff. Damit wirkte er stilbildend auf viele spätere Gebäude der Florentiner Renaissance.
Ein weiterer Studienaufenthalt in Rom fand seinen Ausdruck in mehreren Kirchengebäuden, wie dem achteckigen, von Kapellen umgebenen Zentralraum von Santa Maria degli Angeli (begonnen 1434), der ersten Renaissancekirche mit völlig zentraler Komposition, und Santo Spirito (begonnen 1436), für dessen Bau Brunelleschi zum basilikalen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes zurückkehrte.
Über seine Leistungen als Architekt hinaus ist der Name Brunelleschis neben dem des Malers Masaccio untrennbar mit der Entdeckung und theoretischen Begründung der Gesetze der linearen Zentralperspektive verbunden. Diese neue Errungenschaft der Frührenaissance, die die Projektion eines räumlichen Gebildes auf die zweidimensionale Bildfläche beinhaltet, ermöglichte es den Baumeistern, die räumliche Wirkung architektonischer Entwürfe zu überprüfen und nachzuvollziehen. Brunelleschi starb 1446 in Florenz.

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Herausragend sind Verfahren und Techniken Brunelleschis für die Entwicklung der Fluchtpunktperspektive.

Gegen 1420 nahm der bekannteste Architekt des 15. Jahrhunderts, Filippo Brunelleschi, seine Studien für den Bau der Kuppe des Doms von Florenz auf. Dazu entwickelte er ein geniales System aus einem Grundriss und einem Seitenriss, mit dem er unter Zuhilfenahme der Schnittpunkte der Parallelen perfekt perspektivisch zeichnen konnte. Gleichzeitig führte er die drei Grundfaktoren der Perspektive ein: den Grundriss, den Aufriss und den Seitenriss (Abb. 29) Mit Hilfe dieses Systems konnte er der Hauptblickpunkt oder Fluchtpunkt der Parallelperspektive ermitteln, zu dem nur noch die Horizontallinie kommen musste. Um seine Erfindung auszuprobieren, malte Brunelleschi auf einem Spiegel. Dazu schreibt sein Biograph Antonello Manetti:
„Er wies sein System anhand eines quadratischen Bildes von etwa 30 cm Seitenlänge nach, das er von der Plaza de San Giovanni malte, gesehen aus dem Innern des Domportals von Florenz. Er arbeitete mit einer Präzision, wie es ein Miniaturenmaler nicht besser gekonnt hätte. Er legte poliertes Silber an die Stelle für den Himmel, so dass dieser sich samt den Wolken darin spiegelte (... ). Nachdem er das Bild beendet hatte, schnitt er ein Loch in die Mitte, das mit seinem Blickpunkt auf das Modell übereinstimmte. Die Größe der Öffnung entsprach auf der bemalten Seite dem Durchmesser einer Linse und weitete sich nach hinten bis zur Größe eines Dukaten kegelförmig aus. Anschließend forderteBrunelleschidieUmstehendenauf, durch die größere Seite des Lochs zu sehen und das Bild in der einen und den Spiegel in der anderen Hand so in Augenhöhe zu halten, dass das Werk darin zu sehen war. Der Zuschauer hatte dann den
Eindruck, die tatsächliche Szene zu sehen." Vasari bestätigt, dass Brunelleschi dieses Bild gemalt hat, erwähnt aber nicht das Experiment..„Die Erfindung der Perspektive befriedigte Filippo derart, dass er schleunigst die Plaza de San Giovanni malte und die Schönheit der schwarz-weißen Marmorplatten wiedergab, die ins Innere der Kirche flüchten." Dieses Zitat von Vasari beweist, dass Brunelleschi tatsächlich wusste, wie man ein Mosaik perspektivisch zeichnet.
 

Brunelles Beitrag zur Entwicklung der Perspektive besteht, vor allem in der Darstellung des Grundrisses u des Aufrisses des Modells, das sich so mit Hilb der Schnittpunkte der Parallelen perspektivisch wiedergeben ließ.
Nach dem zuvor genannten Verfahren zeichnete Brunelleschi den Grundriss, den Aufriss und den Seitenriss.
Brunelleschi unternahm eine visuelle Demonstration seiner Erfindung. Er malte ein Bild und betrachtete es durch ein Loch auf der Rückseite in einem Spiegel. Dadurch erkannte er, dass die parallelen Fluchtlinien zum zentralen Blickpunkt konvergieren.
 

Filippo Brunelleschi, Kuppel des Doms Florenz. Diese berühmte Kuppel wird von manchen Kunstkritikern als Synonym der Renaissance und eines der geistig universellsten Werke betrachtet, die je von Menschenhand schaffen wurden.

   
     

wir bringen an dieser Stelle nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Schaffen Brunelleschis, welcher aufzeigen soll, welche Bedeutung das Werk des Künstlers für die gesamte Entwicklung der Stilrichtung der Fluchtpunktperspektive besaß

 


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