5.3. Grundsätze der Maßantragung history menue

  1. Geraden
  2. Gescherte Maße 
  3. Rundungen und Durchmesser
  4. Unterbrochene und Schnittdarstellungen 

Jedes Maß eines Teiles ist in der Zeichnung nur einmal einzutragen, und zwar in der Ansicht, die die Zuordnung von Darstellung und Maß am deutlichsten erkennen lässt. Dabei sind zusammengehörende Maße auch möglichst zusammen einzutragen. Maßbezugslinien und Abmaße mit Toleranzen sind ebenfalls streng vom Techniker zu beachten und einzuhalten.
Die Bemaßung darf nicht beliebig vorgenommen werden. Maßbezugslinien sind Linien, auf die sich die Maße in Abhängigkeit von Herstellung und Funktion eines Werkstückes beziehen.

Arbeiten mit Maßbezugslinien

Es ist nicht möglich und nicht nötig, ein Maß bei der Fertigung absolut genau einzuhalten. Deshalb ist eine Toleranz festgelegt. Das tatsächliche Maß darf zwischen dem Größtmaß G (dem größten zulässigen Maß) und dem Kleinstmaß K (dem kleinsten zulässigen Maß) liegen. Das Nennmaß N ist das technologisch anzustrebende Maß. Die Toleranz T ist die erlaubte Abweichung vom Nennmaß.

Daraus ergibt sich also die Gleichung: T = G - K

Die Größen, um die das Nennmaß überschritten bzw. unterschritten werden darf, heißen oberes bzw. unteres Abmaß. Bei höheren Anforderungen an die Genauigkeit werden die Abmaße an die Maßzahl geschrieben. Die Zugabe durch Abmaße liegt immer in Fertigungsrichtung. Abstandsmaße erhalten Abmaße mit ±.

Die Abbildung zeigt die Eintragung der Grenzmaße G und K in die technische Zeichnung. Das Größtmaß wird dabei über dem Kleinstmaß eingetragen.

Abmaßangaben

Die meisten Gegenstände lassen sich nicht in ihrer natürlichen Größe darstellen. Sie sind entweder zu groß, z.B. Teile aus dem Bauwesen, dem Verkehrswesen, der Möbelindustrie, dem Maschinenbau, des Städtebaus oder zu klein, z.B. Objekte aus der Feinmechanik, der Optik, der Elektrotechnik.
Was tun? Mit sehr großen Zeichnungsformaten umzugehen bzw. sehr kleine Teile in ihrer natürlichen Größe zu zeichnen, wäre ein zu hoher Aufwand. Die Lösung dieses Problems ist die Verwendung von Vergrößerungs- und Verkleinerungsmaßstäben, die es ermöglichen sehr große und sehr kleine Gegenstände auf einem übersichtlichen Format darzustellen.
Folgende Beispiele zeigen ausgewählte Maßstäbe. Sie werden in den linken unteren Bildrand der Zeichnung gesetzt. Es ist wichtig zu wissen, dass dieser Vorgang keinen Einfluss auf die eigentliche Maßeintragung der Zeichnung hat. Die Maße werden immer in der Originalgröße des Gegenstandes eingetragen.

- 100:1; 50:1; 2:1 (=Maßstäbe, durch die die Abbildungungen größer werden als die Gegenstände)
- 1:1 (=Maßstab, durch den die Abbildung so groß ist wie der Gegenstand)
- 1:2; 1:50; 1:100 (=Maßstäbe, durch die die Abbildungen kleiner werden als die Gegenstände)


1. Maßlinien history menue scroll up

 
Maßlinien sind als schmale (Breite: 0,265-0,7mm) oder feine (Breite: 0,18-0,5mm) Volllinien zu zeichnen
Sie stehen im allgemeinen rechtwinklig zwischen den Körperkanten bzw. Maßhilfslinien
ihr Abstand zu den Körperkanten beträgt mindestens 10mm, der Abstand untereinander mindestens 7mm
die Maßlinien werden durchgezogen, wobei die Maßzahlen über den Maßlinien stehen
Maßlinien sollten sich mit anderen Linien und untereinander möglichst nicht schneiden


2. Maßbegrenzungen - Maßpfeile history menue scroll up

Maßbegrenzungen

Die Übersicht zeigt einige ausgewählte Maßlinienbegrenzungen.

1 - geschwärzter Pfeil als Regelfall,

2 - offener Pfeil für rechnerunterstützt angefertigte Zeichnungen,

3 - Schrägstrich unter 45° für Bauzeichnungen,

4 - Punkt als Regelfall,

5 - Kreis als Ursprungsangabe bei einer Bezugsbemaßung

als Maßlinienbegrenzung dienen bevorzugt ausgefüllte sowie nicht ausgefüllte Maßpfeile
bei Platzmangel dürfen Punkte angewendet werden.
auch Kreise und Schrägstriche sind als Begrenzungen erlaubt.
in einer Zeichnung darf allerdings nur eine Art der Maßlinienbegrenzungen angewendet werden


3. Maßhilfslinien history menue scroll up

 
Maßhilfslinien werden ebenfalls als schmale Volllinien gezeichnet
sie ragen 2mm über die Maßpfeile hinaus und dürfen nicht von einer Ansicht in eine andere durchgezogen werden
Maßhilfslinien ermöglichen es, die Maßlinien außerhalb der Darstellung anzuordnen
das ist in den meisten Fällen notwendig, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen


4. Maßzahlen history menue scroll up

 
Maßzahlen stehen annähernd in der Mitte und etwa 1mm über der Maßlinie
sie sind nach DIN 6776 in Fertigungszeichnungen nicht kleiner als 3,5mm hoch und dürfen nicht durch Linien getrennt oder gekreuzt werden
die Schreibrichtung der Maße verläuft wie die dazugehörende Maßlinie
Bei schräger Maßlinie können die Maßzahlen auf den Querstrich einer Bezugslinie gesetzt werden - dabei sollen die Maßzahlen möglichst in der gleichen Lage eingetragen werden, die sie an der Maßlinie gehabt hätten
Maßzahlen sind in Millimetern ohne Einheit anzugeben
wenn andere Maßeinheiten als Millimeter verwendet werden, so ist die Maßeinheit hinter die Maßzahl zu setzen, z.B. 20m oder 45°
Winkelmaße stehen tangential zur Maßlinie
alle Maße sind so einzutragen, dass sie von unten oder von rechts lesbar sind